Auszug aus Neil Coles Buch „Organische Gemeinde“ (erschienen bei gloryworld-medien, Kapitel 13 „Stilvoll fallen“).
Kürzlich wurde ich gefragt, was ich anders machen würde, wenn ich noch einmal beginnen könnte, und zwar auf Grundlage meines aktuellen Wissensstandes. Das war meine Antwort:
1. Ich würde in der Ernte beginnen und klein anfangen. Beginnen Sie nicht mit einem Team von bereits erlösten Christen. Wir denken oft, ein größeres und besseres Team würde die Arbeit beschleunigen, aber das tut es nicht. In Wirklichkeit hat es den gegenteiligen Effekt. Es ist besser, ein Team mit zwei Leuten zu haben, da die richtigen zwei die Arbeit sogar besser machen: ein Apostel und ein Prophet legen zusammen das Fundament für eine Bewegung. Die Gemeinden, die aus veränderten Menschen hervorgehen, sind gesünder, reproduzieren sich und wachsen schneller. Es geht um ein verändertes Leben, nicht um ein Modell. Vergessen Sie das niemals.
2. Ich würde Gott erlauben, um andere Menschen herum zu bauen. Beginnen Sie nicht bei sich zu Hause; suchen Sie eine „Person des Friedens“ und beginnen Sie in seinem Haus. Lesen Sie noch einmal Matthäus 10 und Lukas 10 und tun Sie, was dort steht.
3. Ich würde andere von Anfang an zurüsten und aktiv beteiligen. Leiten Sie nicht zu viel. Lassen Sie die neuen Gläubigen das Werk des Dienstes tun, ohne ihnen Ihre Kontrolle aufzuerlegen. Lassen Sie zu, dass die Bewegung durch die Begeisterung neuen Lebens getragen wird statt durch Ihre Intelligenz und Überzeugungskraft.
4. Ich würde die Bibel, nicht meine Mutmaßungen, leiten lassen. Hinterfragen Sie im Licht der Bibel mutig und im Glauben alle Ihre Annahmen bezüglich des Dienstes. Es gibt nichts Heiliges außer Gottes Wort und seinen Geist in uns; lassen Sie sich davon leiten statt von Ihren eigenen Erfahrungen, Lehren und Traditionen.
5. Ich würde das Thema Leiterschaft überdenken. Das christliche Leben ist ein Prozess. Es gibt keinen Reifegrad, den wir erreichen müssen, um leiten zu können. Setzen Sie andere Menschen sofort ein und begleiten Sie sie eine Zeit lang in diesem Prozess. Fertige Leiter zu rekrutieren führt in eine Sackgasse. Wir rekrutieren alle aus demselben Teich und dieser Teich wird immer flacher. Stattdessen brauchen wir „Leiterschaftsfarmen”. Jede Methode zur Entwicklung von Leitern, die nicht bei den Verlorenen ansetzt, beginnt an der falschen Stelle. Beginnen Sie am Anfang und behalten Sie dabei das Ziel im Auge. Betreiben Sie Mentoring als Lebensstil und begleiten Sie Menschen in ihrem Sein, in ihrem Tun und Wissen. Es geht aber nicht um angehäuftes Wissen, sondern um ein Leben des Gehorsams, das bereit ist, für Jesus zu sterben. Der Prozess ist erst beendet, wenn „der Monitor neben dem Bett eine Nulllinie zeigt“.
6. Ich würde für sofortigen Gehorsam in der Taufe sorgen. Taufen Sie schnell und in der Öffentlichkeit und lassen Sie die Person, die evangelisiert hat, auch taufen. Die Bibel befiehlt uns nicht, getauft zu werden, sondern Täufer zu sein. Es ist töricht, unseren Leuten den Missionsbefehl zu predigen, sie aber gleichzeitig davon abzuhalten, ihn zu befolgen. Wir müssen einem Neubekehrten die Chance geben, beim Herrn Schutz, Fürsorge, Training und Leitung zu suchen — und nicht bei anderen Menschen.
7. Ich würde mein Besitzdenken ablegen. Hören Sie auf, sich Sorgen zu machen, ob „Ihre” Gemeindegründung Erfolg haben wird. Es ist ja gar nicht Ihre. Nicht Ihre Ehre und Anerkennung stehen auf dem Spiel – es ist Jesu Sache. Wenn wir IHN lassen, wird er eine gute Arbeit tun. Geht es uns bei der Arbeit um unsere eigene Identität und unseren eigenen Ruf, neigen wir dazu, das Kommando zu übernehmen — ein großer Fehler. Überlassen Sie Jesus die Ehre und setzen Sie seinen Ruf aufs Spiel; er kann auch ohne Ihre Hilfe auf sich aufpassen.

Praktisch:

Nimm dir kurz Zeit um Jesus zu fragen:
Hören: Was möchtest du mir durch das Gelesene sagen?
Tun: Was möchtest du, dass ich tue?
Teilen: Mit wem kann ich darüber reden? Wem kann ich das Gelesene weitergeben?