Das Buch „Briefe an die Kirche“ von Francis Chan hat mir sehr gut gefallen, deshalb teile ich hier für mich spannende Zitate.  Ich habe das Buch leider nicht auf Deutsch, sondern nur auf Englisch gelesen, deshalb sind die Zitate von mir selber frei übersetzt worden und die Seitenangabe entspricht der englischen Version.

Kapitel 6 – Good Shepherds

„Ich glaube, dass Tausende von euch dazu berufen sind, Pastoren zu sein – nicht im traditionellen Rollenverständnis, sondern im biblischen Sinne.“ (S. 104)
„Der Feind ist ständig darauf bedacht, uns von unserer ersten Liebe wegzulocken, und uns davon abhängig zu machen Menschen gefallen zu wollen.“ (S. 104)
„Es war schwierig, dieses Kapitel zu schreiben, weil ich nicht arrogant oder respektlos sein möchte, gleichzeitig aber dem Vorbild von Jesus, Petrus und Paulus folgen muss, die falsche Lehrer stark zurechtwiesen.“ (S. 105)
„Irgendwie müssen wir Davids Beispiel folgen, um selbst schrecklichen Leitern gegenüber mit Achtung und Respekt zu begegnen und gleichzeitig Paulus Beispiel folgen, falsche Lehrer zu benennen.“ (S. 105)
„Entgegen der verbreiteten Meinung sind wir alle dazu berufen Pastoren zu sein (ein Wort, das einfach„ Hirte“ bedeutet). Ältere Frauen sollen jüngere Frauen jüngern (Titus 2: 3–5). Eltern sollen ihre Kinder hüten (Eph. 6: 4). Timotheus wurde gebeten, anderen beizubringen, was ihm selbst beigebracht worden war (2. Tim. 2: 2). Wir sind alle berufen Jünger zu machen (Mt 28:19–20).“ (S. 106)
„Wenn du keine einzige Person findest, die dich als Mentor ansieht, stimmt etwas nicht mit dir. Und Social Media zählt nicht. Ich spreche von Menschen aus Fleisch und Blut, die deine Taten nachahmen. Das erfordert ein Leben, das es wert ist, multipliziert zu werden – was etwas schwieriger ist als Bilder oder Zitate auf Social Media zu posten.“ (S. 106)
Francis geht auf Fallen ein, die Leiter abhalten in ihr Potenzial zu kommen, die Falle Kritik vermeiden zu wollen, die Falle getrieben von Spenden zu sein, die Falle sich zu vergleichen, die Falle fremde Erwartungen erfüllen zu wollen, die Falle von Berühmtheit, die Falle von Sicherheit, die Falle von Gier und die Falle von dämonischen Angriffen (S. 108-110)
„Für jeden, der noch nie damit zu tun hatte, dass Massen von Menschen ihre jeweilige Meinung über ihn bekunden – sei dankbar! Ich habe sehr wenige Menschen getroffen, die sich in dieser Welt bewegt haben und dabei demütig, liebevoll und gleichzeitig mutig geblieben sind.“ (S. 110)
Zitat eines chinesischen Leiters: „In Amerika denken Pastoren, dass sie berühmt werden müssen, um eine große Wirkung zu erzielen. In China mussten die einflussreichsten christlichen Leiter die verborgensten sein.“ (S. 110)
Francis teilt Eigenschaften, die er bei Pastoren / Gemeindeleitern / Jünger-Machern sucht:
Jesus hingegeben
„Kann man mit Sicherheit sagen, dass alle Pastoren wirklich Christen sind? Nur weil wir behaupten, an Jesus zu glauben oder zur Bibelschule gegangen sind und die Bibel studiert haben, ist das kein Beleg dafür, dass unsere Herzen ganz Ihm gehören.“ (S. 111)
Betend
„Ich habe meinen Mitarbeitern einmal gesagt, sie sollen mich wissen lassen, wenn sie nicht mindestens eine Stunde am Tag beten. Auf diese Weise würde ich sie durch jemanden ersetzen können, der es tut… Beten ist nicht nur ein To-Do unseres Dienstes, es ist ein Maßstab, der unseren Herzenszustand aufdeckt. Es enthüllt unseren Stolz, ob wir glauben, dass wir ohne Gott machtlos sind oder nicht. „(S. 113)
Demütig
„Ein Pastor aus Indien hat mir einmal erzählt, dass er Bewegungen erforscht und dabei einen roten Faden entdeckt hat: Bewegungen begannen immer mit einem Leiter, der Gott tief kennt, und sie enden immer, wenn die Anhänger nur noch den Leiter tief kennen.“ (S. 114)
„Ein anderer Pastor aus Indien gab mir einige einfache aber starke Ratschläge, von denen ich hoffe, dass sie mich nie verlassen werden. Sein Dienst hat über drei Millionen Menschen zu Jesus geführt. Alle diese Menschen werden gejüngert. Als ich fragte, wie er das gemacht hat, antwortete er: „Die Amerikaner wollen immer etwas über Strategie wissen. Das werde ich dir sagen: Meine Leiter sind die bescheidensten Männer, die ich kenne, und sie kennen Jesus sehr gut. “ Er erzählte mir weiter, dass seine größten Fehler die Zeiten waren, in denen er Menschen in die Leitung einsetzte, die nicht demütig waren. Er freute sich so sehr, ihre Gaben freizusetzen, aber es führte immer ins Chaos. Bis heute, sagt er, ist das sein größtes Bedauern. Seitdem ist sein Hauptkriterium, um neue Leiter zu finden, Demut, und seine Leitungsprobleme haben rapide abgenommen. Wir würden es niemals zugeben, aber wir suchen oft nach Leitern, wie es die Welt tut. Wir legen Wert auf äußere Erscheinungen. “ (S. 115)
Liebend
„Ich kann mich an viele Phasen in meinem Leben erinnern, in denen ich Menschen gedient habe, ohne ein wirkliches Gefühl der Liebe für sie zu empfinden. Es ist so einfach, Menschen als Projekte zu sehen, die wir reparieren wollen, statt als Kinder, die wir zutiefst lieben.“ (S. 117)
Ausrüstend
„Während sich viele Pastoren damit rühmen, wie viele Kinder unter ihrer Obhut sitzen, ist es nicht sinnvoller, sich damit zu rühmen, wie viele durch ihre Obhut ausgesandt wurden?“ (S. 120)
Vom Geist erfüllt
„Wenn dein Körper mit Alkohol voll ist, hat das auf alles Auswirkungen. Ebenso können wir, wenn wir mit dem Geist erfüllt sind, nichts ohne seinen Einfluss tun. Weil wir von ihm erfüllt sind, kommt jedes Mal wenn wir unseren Mund öffnen, Gott heraus.“ (S. 122)
Mission im Fokus
„Pastoren können sich auf Nebensächlichkeiten fixieren, wenn sie Mütter aus den Augen verlieren, deren Kinder verhungern. Wir fangen an uns zu beschweren, wenn wir vergessen, dass wir Geschwister haben, die heute auf grausamste Art und Weise in Gefängnissen gefoltert werden. Wir haben die Tendenz uns wegen banaler Dinge zu streiten und zu trennen, wenn wir vergessen, dass die Hölle wirklich existiert.“ (S. 124)
Leidend
„Zu schnell sind wir entmutigt und werfen das Handtuch weil wir nicht gelernt haben uns im Leiden zu freuen. Zeig mir einen Pastor, der im Leiden jubelt und ich zeige dir einen Pastor, der lange Zeit im Dienst bleiben wird.“ (S. 125)
„Gott hasst es, wenn wir das Potenzial unterschätzen, mit dem er uns geschaffen hat. Schon immer hat er den Glauben von Leuten geschätzt, die seine Worte wörtlich genommen haben.“ (S. 126)

Kapitel 7 – Crucified

„Beim Iron Man Triathlon schwimmen die Teilnehmer 4 Kilometer, radeln 180 Kilometer und laufen 42 Kilometer. Wenn ich Leute fragen würde, ob sie das Turnier mit mir anschauen, wären viele dabei. Wenn ich sie fragen würde, mit mir daran teilzunehmen, würde diese Zahl erheblich sinken.“ (S. 127)
„Heutzutage wollen wir nur über den guten Teil reden – die Gnade und die Segnungen. Und natürlich – Gnade, Vergebung und Barmherzigkeit sind zentrale Inhalte des Evangeliums, aber zur gleichen Zeit nahm Jesus auch kein Blatt vor den Mund, um über die Kosten des Evangeliums zu sprechen – ein Konzept, das wir extrem vernachlässigen.“ (S. 130)
„Ich hielt vor einiger Zeit eine Predigt in der ich durch das ganze Neue Testament ging und jeden Vers vorlas, der über Leiden sprach, um zu zeigen, dass das Thema nicht nur in einem Buch vorkommt. Es ist nicht nur ein Vers. Es ist überall. Es ist eines der eindeutigsten Lehren des Neuen Testaments.“ (S. 132)
„Ein Gläubiger aus einer Hausgemeinde im Iran erklärte, dass Leute, die Teil ihrer Gemeinde werden wollten, ein Dokument unterschreiben mussten, in dem sie erklären, dass sie bereit sind, ihr Hab und Gut zu verlieren, ins Gefängnis geworfen zu werfen und für ihren Glauben getötet zu werden.“ (S. 132)
„Ein chinesischer Pastor beschloss, das Wasser zu testen und eine „oberirdische“ Gemeinde (nicht mehr im Untergrund) zu bauen, um zu sehen, wie gut es laufen würde. Seine Gemeinde wuchs auf ein paar tausend Menschen. Dann kam die Regierung, machte die Gemeinde zu und verjagten ihn und die anderen Pastoren. Im Nachhinein sagte er mir, er sei wirklich sehr dankbar darüber, weil es sie wieder zu ihrer DNA zurückbrachte. Er erzählte mir, dass die veränderten Strukturen, der Anfang vom Ende waren. Durch einen großen Gottesdienst kamen die Leute, um sich eine Predigt anzuhören. Als sie sich daran gewöhnt hatten, nur zu sitzen und zuzuhören, fiel es ihm schwer, die Menschen zu Taten zu bewegen. Es war fast so, als würde der Herr ihren „Abriss“ gebrauchen, um sie nun neu stärker wieder aufzubauen.“ ( S. 134)
„Er erklärte weiter, dass sie ihre Hausgemeinde-Bewegung mit fünf Säulen begonnen hatten. Er fing an, die Säulen zu benennen, und zuerst konnte ich ihm gut folgen. Die erste Säule basierte auf einer tiefen, tiefen Verpflichtung zum Gebet. Die zweite war die Verpflichtung gegenüber dem Wort Gottes. Es ging nicht um den Prediger, sondern darum, dass jeder Gottes Worte selber liest und davon lernt. Die dritte Säule war das Weitersagen des Evangeliums – jedes Mitglied sagt also anderen das Evangelium weiter. Diese ersten drei Säulen passten meiner Meinung gut zu dem, was wir in San Francisco gestartet hatten. Die vierte Säule war eine regelmäßige Erwartung von Wundern. Wegen ihres Gebetslebens und dem was sie über den Heiligen Geist glaubten, erwarteten sie das Übernatürliche. In diesem Punkt wurden wir gerade besser es zu verstehen und uns danach auszustrecken. Aber dann, mit der fünften Säule, überraschte er mich völlig. Er sagte: „Die fünfte Säule war, dass wir das Leiden zur Ehre Christi angenommen haben.“ Whoa! Er sagte mir, dass sie ihre Gemeinde darauf aufgebaut haben: Leiden anzunehmen.“ (S. 135)
„Wir wollen, dass Menschen uns akzeptieren, deshalb hören wir zu und achten auf ihre Gefühle, aber wir lehnen es ab sie zurechtzuweisen. Wenn das Liebe ist, waren die Propheten, die Apostel und Jesus die lieblosesten Menschen, die jemals auf dem Planeten gelebt haben. (S. 137)
„Wir müssen vielleicht nie vor körperlichem Leid davonlaufen wie unsere Brüder und Schwestern auf der ganzen Welt, aber viele von uns haben sich entschieden, vor dem Leid der Ablehnung davonzulaufen.“ (S. 137)
„Als Gläubige verbringen wir unsere Tage damit, Christus selbst, Christusähnlichkeit und die Mission Christi zu verfolgen – nichts was ohne Leiden getan werden kann.“ (S. 140)
„Die gute Nachricht wird anderen guten Nachrichten gleichgestellt oder sogar als weniger bedeutend angesehen. „Wir werden heiraten“, „Wir kriegen ein Baby“, „Die Giants haben die Meisterschaft gewonnen“, „Gott wurde Menschen, wurde für unsere Sünden gekreuzigt, stand von den Toten auf und kehrt zurück, um die Welt zu richten.“ Bei anderen guten Nachrichten sind wir emotionaler als beim Evangelium. Denk darüber nach, wie beleidigend diese Einstellung gegenüber Gott sein muss.“ (S. 141)
„Wann hast du dich das letzte Mal für den Vorteil eines anderen aufgegeben? Wenn ich mich nicht irre, ist das doch der springende Punkt des Evangeliums? Wenn das in deinem Leben nicht alltäglich ist und du an niemanden außerhalb deiner Familie denken kannst, für den du dich hingegeben oder Opfer gebracht hast, musst du dein Leben ernsthaft überprüfen.“ (S. 142)
„Ich habe Freunde, die so gut lieben, dass sie Kinder mit besonderen Bedürfnissen oder großen Schwierigkeiten adoptiert haben. Diese liebevollen Entscheidungen führen die Familien oft ins Chaos. Wenn ich die Paare frage, warum sie das tun, klingt die Antwort normalerweise so: „Wir denken nicht darüber nach, wie viel wir leiden werden, wenn wir sie aufnehmen, wir denken darüber nach, wie viel sie leiden, wenn wir es nicht tun.“ (S. 143)
„Christen sind Menschen, die an ein Leben nach dem Tod glauben. Die Gemeinde ist eine Braut, die glaubt, dass der Bräutigam kommen wird, um sie für alle Ewigkeiten zu sich zu nehmen. Unser Vertrauen in diese Wahrheit führt zu Handlungen, die für die ungläubige Welt dumm aussehen. Unsere Hoffnung motiviert uns zu leiden.“ (S. 145)
„Lasst uns mit dieser Einstellung bewaffnet sein. Lasst uns den Himmel vor Augen haben und im Licht dessen leben, was kommen wird. Lasst uns einander zu mehr Hingabe und radikalen Formen der Muts anspornen. Lasst uns einander ermutigen im Leiden zu jubeln.“ (S. 146)
Hier sind Kapitel 1-2, Kapitel 3-5 und Kapitel 8-9.

Dein Take-Away

Nimm Dir gerne zum Schluss 1 Minute, um kurz Jesus zu fragen:
• Was möchtest du mir durch das Gelesene sagen?
• Was soll ich dementsprechend tun?
• Mit wem kann ich diese Gedanken teilen, bzw. davon weitergeben?