Das Buch „Briefe an die Kirche“ von Francis Chan hat mir sehr gut gefallen, deshalb teile ich hier für mich spannende Zitate.  Ich habe das Buch leider nicht auf Deutsch, sondern nur auf Englisch gelesen, deshalb sind die Zitate von mir selber frei übersetzt worden und die Seitenangabe entspricht der englischen Version.

Kapitel 1 – The Departure 

„Stell dir vor, du bist auf einer einsamen Insel gestrandet – mit dabei nur eine Kopie der Bibel. Du hast keinerlei Erfahrung mit dem Christentum, und alles, was du über Gemeinde weißt, kommt daher, dass du die Bibel liest. Wie würde eine Gemeinde aussehen?… Ernsthaft. Nimm dir zwei Minuten Zeit, schließ die Augen und stelle dir diese Gemeinde vor. Passt dein Bild mit deiner jetzigen Gemeindeerfahrung zusammen?“
(Francis erzählt die Entstehungsgeschichte ihrer Gemeinde – Cornerstone, die mit den Jahren mehr und mehr wuchs – hin zu einer Megagemeinde, mit mehreren Tausend Gottesdienstbesuchern. Aber…)
„Als Älteste kamen wir zu der schmerzhaften Erkenntnis, dass Ungläubige, wenn sie zu unseren Gottesdiensten kamen, nichts Übernatürliches an der Art und Weise erlebten, wie wir uns liebten.“ (S. 14)
„Ein weiteres Problem, das wir sahen, war, wie alles sehr stark von einer Person abhängig geworden war … Wir wollten, dass Menschen nach Cornerstone kommen, um den allmächtigen Gott und die Bewegung des Heiligen Geistes zu erfahren – nicht um Francis Chan zu hören. Weil meine Leitung in der Gemeinde so prominent war, merkte ich, dass es andere davon abhielt zu leiten, die eigentlich leiten sollten.“ (S. 14)
„Ein paar Leute und ich nutzten unsere Gaben, während Tausende kamen und anderthalb Stunden im Gottesdienstraum saßen und dann nach Hause gingen. Die Art und Weise, wie wir die Gemeinde strukturiert hatten, bremste das Wachstum der Menschen und schwächte den ganzen Körper.“ (S. 15)
(Sie versuchten verschiedene Dinge, um die Gemeinde zu verändern – andere Leiter predigten mehr, Francis war nicht mehr bei den Gottesdiensten dabei, Leute wurden in Kleingruppen verteilt, etc. – aber es traten nicht die gewünschten Veränderungen in Kraft und schließlich verließen viele frustriert die Gemeinde.)
„Ein junger Mann in der Gemeinde hat es so gut artikuliert. Er sagte, es fühlte sich an, als würden die Regeln für ihn plötzlich geändert. Er erklärte, dass ihm jahrelang beigebracht wurde, dass die Erlösung ein kostenloses Geschenk sei und dass das Evangelium bedeutete, dass er eine persönliche Beziehung zu Jesus haben könne. Es wäre, als würde ihm jemand ein Paar Schlittschuhe schenken. Vor Aufregung ging er zur Eisbahn und lernte alle möglichen Tricks. Er genoss dies und tat dies jahrelang. Jetzt wird ihm plötzlich gesagt, dass ihm die Schlittschuhe tatsächlich gegeben wurden, weil er ein Teil unseres Hockeyteams sein sollte, das zusammenarbeitet, um eine Meisterschaft zu verfolgen. Er sollte nicht einfach alleine herumwirbeln. Das ist ein großer Unterschied! Obwohl er biblisch nicht anderer Meinung war, würde es einige Zeit dauern, sein Denken und seinen Lebensstil neu auszurichten.“ (S. 16)
„Wenn ich jetzt zurückblicke, stelle ich fest, dass ich nicht sehr gut geleitet habe. Ich wollte Veränderung, hatte aber keinen guten Plan und half den Menschen nicht geduldig, sich auf einen großen Paradigmenwechsel einzulassen.“ (S. 16-17)
„Am Ende verkauften wir unser Haus in Simi-Valley und gingen mit unserer 6-köpfigem Familie ins Ausland – nach Indien, Thailand und China. Es war ein erstaunliches Abenteuer, das unsere Familie so eng zusammenbrachte und uns half, uns wieder auf die Mission zu konzentrieren.“ (S. 18)
„Es war ein trauriger Tag, als ich Lisa und den Kindern erzählte, dass ich das Gefühl hatte, Gott wollte mich zurück in den Staaten. Wir waren so glücklich in Übersee. Wir waren als Familie enger zusammen gewachsen, abhängiger von Gott und mehr auf Dinge von Ewigkeitswert fixiert.“ (S. 19)
„In den ersten Jahren fand ich ein paar Freunde und wir gründeten einen Dienst zusammen, um den Bedürftigen im Bezirk Tenderloin in San Francisco zu dienen.“ (S. 20)
(Daraus entstand dann ein Hausgemeinde-Netzwerk, dass sie „We Are Church“ nennen. Francis beschreibt diese Phase in seinem Leben als…)
„Das seltsamste in meiner jetzigen Lebensphase ist, dass meine Intimität mit Gott direkt mit meiner Beziehung zur Gemeinde verbunden ist. Das ist wirklich komisch für mich, weil ich mich Gott sonst immer am nächsten fühlte, wenn ich weg von Menschen und allein in meinem Gebetsraum war. (S. 20)
„Zum ersten Mal in meinem Leben fühle ich mich Gott näher, während ich neben meiner Gemeindefamilie bete! Es ist, als könnte ich Seine Gegenwart bei uns im Raum spüren … Erst gestern entwickelte sich spontan aus einer Lehrsession eine 13-Stunden andauernde Lobpreiszeit. Wir genoßen Seine Gegenwart unter uns so sehr, dass niemand gehen wollte.“ (S. 21)
„Für die Jesus-Liebhaber, die sich entmutigt fühlen, bete ich, dass dieses Buch ihnen Hoffnung für das gibt, was möglich ist. Ich bete für diejenigen, die wissentlich oder unbewusst der Gemeinde Schaden zufügen, dass Gott ihnen die Gnade gibt, umzukehren.“ (S. 23)
„Viele wollen die Kirche verändern, sind dabei aber oft eher durch persönliche Vorlieben als durch biblische Überzeugung motiviert.“ (S. 24)
„Viele Leute warten heutzutage förmlich darauf, dass jemand etwas falsches sagt, damit sie sich auf ihn stürzen können. In dieser Umgebung sagt uns der Herr, wir sollen darauf bestrebt sein, Einheit aufrechtzuerhalten.“ (S. 25)
„Stell dir vor, wie schwierig es wäre, eine Mannschaft zu trainieren, in der sich jeder Spieler weigert das zu tun was der Trainer sagt, weil er oder sie einen besseren Plan hat. Willkommen in der amerikanischen Kirche im 21. Jahrhundert. Wir müssen besser darin werden Demut zu üben.“ (S. 25)
„Saul war ein schrecklicher Leiter, der sich aktiv gegen Gott wandte, aber nichts desto trotz hatte David eine heilige Furcht, denjenigen zu schaden, den Gott in Autorität gesetzt hatte. Wenn heutzutage ein Leiter einen Fehler macht, egal wie klein oder unbewusst, sind wir schnell dabei zu kritisieren und gehen.“ (S. 26)
„Wenn all das was mit der Gemeinden nicht stimmt, dich überwältigt, denk daran, dass er deine Schultern nicht über die Maßen belasten wird. Er bittet dich lediglich, mit ihm Gemeinschaft zu haben und sich ihm anzuschließen, in dem was er tut. Wir sollten voller Glauben und Erwartung sein und uns daran erinnern, was er am Roten Meer und am leeren Grab getan hat.“ (S. 27)
„Es ist keine Zeit, sich um das zu kümmern, was ich in der Gemeinde will. Es gibt keine Zeit, sich Gedanken darüber zu machen, wonach andere in einer Gemeinde suchen. Ich werde Ihm bald gegenüberstehen, also muss ich mich auf Seine Wünsche konzentrieren.“ (S. 28)
„Wenn ich wirklich sterben würde, würde ich mich sehr wenig um die Beschwerden der Menschen kümmern. Ich wäre besessen davon, das Antlitz Gottes zu sehen und Seine Zustimmung zu wollen.“ (S. 28)

Kapitel 2 – Sacred

„Wir verstehen nicht, was es bedeutet, wenn etwas „heilig“ ist. Wir leben in einer menschenzentrierten Welt unter Leuten, die sich selbst als allerhöchste Autorität verstehen. Wir sind schnell dabei Sachen zu sagen, wie „Das ist nicht fair!“ weil wir glauben, dass wir als Menschen bestimmte Rechte verdienen. Wir denken jedoch wenig über die Rechte nach, die Gott als Gott verdient.“ (S. 30)
„Während andere schnell dabei sind Gottes Handeln zu beurteilen und seine Gebote in Frage stellen, sollten wir vorsichtig damit sein, allein seinen Namen auszusprechen. Wir hinterfragen seine Handlungen oder Untätigkeiten nicht nachlässig. Stattdessen beten wir, „Geheiligt werde dein Name“. Während andere mit Meinungen und Forderungen ins Gebet eilen, nähern wir uns seinem Thron in Ehrfurcht.“ (S. 31)
„Es gibt keine größere Ehre auf Erden, als Teil der Gemeinde Gottes zu sein. Wann war das letzte Mal, dass du beeindruckt warst, von der Tatsache, dass du ein Teil des Leibes Christi bist? Hast du jemals über dieses Privileg gestaunt?“ (S. 34)
„Die Sonne ist dreiundneunzig Millionen Meilen entfernt, und dennoch können wir sie nicht ansehen. Wir können die Sonne offensichtlich auch nicht berühren und leben. Wie ist es also möglich, dass wir zurzeit mit dem verbunden sind, der heller scheint als die Sonne? Engel bedecken sich mit ihren Flügeln in seiner Gegenwart (Jes 6:2), doch du bist ein Glied seines Körpers. Warum sollte sich Jemand so Außergewöhnliches dafür entscheiden, sich um dich, wie um seinen eigenen Arm zu kümmern?“ (S. 35)
„Kein Wunder, dass wir nicht als diejenigen bekannt sind, die sich „mit unbeschreiblicher Freude freuen“ (1 Pet. 1:8). Wir nehmen uns keine Zeit, um über seine Geheimnisse zu meditieren.“ (S. 35)
„Paulus erklärte, dass Gottes Tempel heilig ist, und dass wir gemeinsam dieser Tempel sind. Jedes Mal, wenn du über ein Mitglied der Gemeinde schlecht redest, ist es, als würdest du einen Vorschlaghammer zum Tempel bringen. Bist du sicher, dass du das weiter machen willst?“ (S. 38)
„In der Gemeinde, anstatt, dass wir über das unglaubliche Geheimnis staunen, dass wir Teil von Gottes Körper sind, kritisieren wir die Leitung, die Musik, die Programme und alles andere, was uns einfällt.“ (S. 39)
„Hast du jemals darüber nachgedacht, dass du Teil eines ewigen Plans bist? Denk mal ernsthaft darüber nach. Deine Existenz begann nicht mit der Empfängnis. Du existiertest bereits in Gottes Gedanken vor der Erschaffung dieser Welt. Meditiere darüber.“ (S. 41)
„Weit davon entfernt, ein Unfall zu sein, sind du und ich Teil eines genialen Plans, der vor dem Planeten Erde begann und darüber hinaus geht. Deshalb ist Selbstentwertung genauso schlimm wie die Verleumdung von Gottes Gemeinde. Wir schmälern die Schaffung von etwas, das Gott geplant und hergestellt hat.“ (S. 42)
„Himmlische Wesen sind schockiert von Gottes Gemeinde, während viele auf Erden gähnen. Die frühe Gemeinde brauchte keine energiegeladene Musik, großartige Videos, attraktive Leiter oder aufwändige Beleuchtung, um begeistert davon zu sein, Teil von Gottes Körper zu sein. Das Evangelium war genug, um sie in Ehrfurcht staunen zu lassen.“ (S. 44)
„Ist es dir nicht zumindest peinlich, dass du all zusätzliche Zeug gebraucht hast? Es ist nicht alles deine Schuld. Seit Jahrzehnten haben Gemeindeleiter wie ich das mächtige Geheimnis der Gemeinde aus den Augen verloren und sind stattdessen zu anderen Methoden übergegangen, um das Interesse der Menschen zu wecken… Wir haben etwas Heiliges billig verkauft, und wir müssen davon umkehren.“ (S. 44)
Hier sind Kapitel 3-5, Kapitel 6-7, und Kapitel 8-9.

Dein Take-Away

Nimm Dir gerne zum Schluss 1 Minute, um kurz Jesus zu fragen:
• Was möchtest du mir durch das Gelesene sagen?
• Was soll ich dementsprechend tun?
• Mit wem kann ich diese Gedanken teilen, bzw. davon weitergeben?