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Zitate aus „Letters to the Church“ von Francis Chan – Perspektivwechsel
Das Buch „Briefe an die Kirche“ von Francis Chan hat mir sehr gut gefallen, deshalb teile ich hier für mich spannende Zitate. Ich habe das Buch leider nicht auf Deutsch, sondern nur auf Englisch gelesen, deshalb sind die Zitate von mir selber frei übersetzt worden und die Seitenangabe entspricht der englischen Version.
Kapitel 3 – The Order
„Gott gab uns seine „Gebote“ für die Gemeinde. Durch seine Gebote in der Bibel hat er uns ganz genau gezeigt was er wollte. In unserer Arroganz haben wir jedoch etwas aufgebaut, von dem wir glauben, dass es besser funktioniert.“ (S. 45)
„Jesus kommt bald zurück und erwartet, dass seine Gemeinde seine Gebote ernst nimmt. Jedoch geht es uns viel zu oft mehr darum, wie gut die Predigt war, ob die Jugendgruppe relevant ist oder wie die Musik besser sein könnte.“ (S. 47)
„Viele von uns haben sich so an verschiedene Traditionen gewöhnt, dass wir wirklich glauben, dass Gott sie geboten hat. Ich habe gesehen, wie Menschen wütend wurden, weil es keine Sonntagsschule gab, aber es ihnen gleichgültig war, ob das Abendmahl gefeiert wurde oder nicht.“ (S. 48)
„Wir müssen unbedingt unterscheiden, zwischen dem was wir wollen und dem was Gott uns aufgetragen hat. Nicht dass unsere Wünsche alle schlecht sind, aber sie müssen in den Hintergrund von Gottes Geboten treten.“ (S. 49)
„Sie wollten einen Prediger, der ihnen das Beste an menschlicher Weisheit geben würde, aber Paulus gab ihnen das Gegenteil. Tatsächlich beschränkte er seine Worte, um nicht dem Kreuz seine Kraft zu nehmen. Er wollte, dass ihr Glaube auf der Kraft des Geistes beruht (1. Korinther 2:1-5). Sie wollten einen christlichen Superstar, den sie emporheben könnten (2. Korinther 11), aber Paulus weigerte sich – es sollte nicht um ihn gehen.“ (S. 50)
„Wenn wir uns zu sehr auf das konzentrieren, was die Leute wollen, werden auch die Zahl der Beschwerden zunehmen.“ (S. 51)
„Wenn es 23:00 Uhr ist und dich dein Zehnjähriger um einen Latte Macchiato bittet, weil er müde ist, musst du ihm sagen, er solle schlafen gehen. Schlaf ist die richtige Lösung für seine Müdigkeit. Zu oft haben wir Menschen das gegeben, wonach sie fragen, anstatt das was sie brauchen. Es gibt Zeiten, in denen wir Menschen die größte Liebe erweisen, wenn wir ihnen beibringen, dass Freude nur dann entsteht, wenn sie aufhören, nach Aufmerksamkeit zu schreien und stattdessen vor den Thron treten. “ (S. 52)
„Wir tun den Menschen keinen Gefallen, wenn wir so tun, als wären sie das Zentrum des Universums. Entweder das Heilige beeindruckt die Menschen oder nicht. Wenn das Heilige nicht genug ist, dann ist es klar, dass der Geist in ihrem Leben noch nicht gewirkt hat. Wenn die Schafe Seine Stimme nicht hören, lass sie weggehen. Ruf ihnen nicht mit deiner eigenen Stimme nach.“ (S. 53)
(Francis geht auf die Grundpfeiler der ersten Gemeinde ein: Die Lehre der Apostel, das Brechen des Brotes, die Gebete, die Gemeinschaft – welche hingebungsvoll von der ersten Christen praktiziert wurden)
„In unserer ungeduldigen Kultur wollen wir biblische Ehrfurcht ohne biblische Hingabe.“ (S. 56)
„Wenn ich im Park Basketball spielen würde und LeBron James in meiner Mannschaft spielen wollte, würde ich jede Gelegenheit finden, ihm den Ball zuzuspielen. Dann würde ich einen Schritt zurück machen und mit offenem Mund zuschauen. Was wäre, wenn wir mehr Zeit damit verbringen würden, Gottes Wort öffentlich zu lesen und andere zu ermutigen, es auch zu lesen? Ich vermute, wir könnten uns zurücklehnen und erstaunt dabei zusehen, wie das Wort Gottes das erreicht, wofür es gesandt.“ (S. 58)
„Meine Predigtgewohnheiten im Laufe der Jahre haben gezeigt, dass ich glaube, dass Seine Worte tot sind und meine Kreativität erfordern, um sie zum Leben zu erwecken. Paulus sagte: „Widme dich dem öffentlichen Vorlesen der Schrift“ (1 Tim 4:13). Wenn wir das mehr tun würden, könnten wir vielleicht eine neue Generation prägen, die mehr von Gottes Wort abhängig und weniger fanatisch gegenüber Predigern ist.“ (S. 58)
„Gott möchte, dass wir das Abendmahl so sehr lieben, dass wir das Gefühl haben, ohne es nicht leben zu können! Kennst du dieses Gefühl? Oder kann es sein, dass du zugelassen hast, dass der zerbrochene Körper und das vergossene Blut Jesu nur ein weiteres theologisches Konzept für dich ist?“ (S. 59)
„Wenn wir die Mission unserer Gemeinde ohne tägliches, leidenschaftliches Gebet erfüllen können, ist unsere Mission zu klein und unsere Gemeinde irrelevant.“ (S. 62)
„Wir haben gelernt, dass wir Gemeindegebäude füllen können, wenn wir den richtigen Sprecher oder die richtige Band einladen. Machen wir die Dinge aufregend genug und die Leute kommen. Wir sagen dann: „Gott, schau mal, wie viele Leute gekommen sind, weil sie es lieben bei dir zu sein!“ Aber glauben wir wirklich, dass Gott sich davon täuschen lässt? Denken wir wirklich, dass Gott sich darüber freut? Gott weiß, wie viele kommen würden, wenn es nur um ihn ginge. Er weiß, dass es wahrscheinlich nur wenige sein würden, wenn wir nur Abendmahl oder Gebet anbieten würden.“ (65)
Kapitel 4 – The Gang
„Könntest du dir nach dem, was du über Gangs weißt, jemals vorstellen, das man das Leben einer Gang auf ein wöchentliches einstündiges Treffen reduzieren könnte? Keine Gruppe würde sich einmal wöchentlich kurz treffen und das eine Gang nennen. Stell dir vor, ein Gangmitglied kommt zu einem anderen und sagt: „Jo, wie war die Gang? Ich hab diese Woche verpasst… bei mir war echt viel los!“ (71)
„Jedes Gangmitglied wird dir sagen, dass seine Homies seinen Rücken decken. Sie sind für ihn da. Sie sind treu, hingegeben und präsent. Gleichzeitig haben wir in vielen Gemeinden ungefähr so viel Verbundenheit zu den Leuten, mit denen wir angeblich eine geistliche Familie bilden, wie zu jemandem, der dasselbe Kino besucht hat.“ (S. 72)
„Jesus sagte: „Wie ich euch geliebt habe, so sollt ihr einander lieben“ (Joh 13:34). Unser König, der sich für uns foltern und töten ließ, sagt uns, wir sollen einander auf dieselbe Art und Weise lieben. Hast du jemals darüber nachgedacht, einen anderen Christen so aufopferungsvoll und selbstlos zu lieben, wie Christus dich geliebt hat?“ (74)
„Jesus betete, dass seiner Nachfolger so eins seien wie der Vater und der Sohn! Er möchte, dass du und ich eins sind, so wie der Vater und der Sohn eins sind. Hast du schonmal darüber nachgedacht, diese Art von Einheit in deiner Gemeinde anzustreben? Glaubst du überhaupt daran, dass es möglich ist?“ (S. 77)
„Wenn wir es ernst meinen, die Verlorenen zu erreichen, müssen wir es ernst meinen, Einheit anzustreben.“ (S. 78)
„Leider gibt es in unseren Gemeinden viele Menschen, die nicht daran interessiert sind, wie eine solche liebevolle Familie zu leben. Ich werde etwas sagen, das schwer zu hören sein könnte: Was ist, wenn wir sie gehen lassen?… Während wir Strategien entwickeln, um die Menschen langsam zu mehr Teilnahme an Gottesdiensten zu bewegen, rief Jesus die Menschen dazu auf von Anfang an, die Kosten zu zählen und ihr Kreuz auf sich zu nehmen.“ (S.82).
„Was wäre, wenn wir Gottes Plan für die Gemeinde befolgen und damit zulassen würden, dass die Gemeinde nur auf diejenigen reduziert wird, die seinen Geboten gehorchen wollen, „einander so zu lieben, wie ich euch geliebt habe“ (Joh 15:12)? Wir würden wahrscheinlich feststellen, dass ein beschnittener Baum mehr Früchte trägt. Wir würden feststellen, dass die Zweige, die keine Früchte trugen, das ganze Leben aus dem Baum saugten.“ (S. 83)
Kapitel 5 – Servants
„Es ist kein Geheimnis, dass die meisten Menschen, die Gottesdienste besuchen, eher als Konsumenten als als als Diener kommen“ (S. 86)
„Wenn du der Meinung bist, dass sich zurücklehnen und von den Gemeindemitarbeitern „ernährt“ zu werden, dir am meisten Erfüllung geben wird, liegst du meilenweit daneben. Gott versprach, dass diejenigen, die geben, am meisten gesegnet werden (Apg 20,35).“ (S. 87)
„Wir wären tagelang schockiert, wenn wir eine von Dämonen besessene Frau gesehen hätten. Sollte eine vom Heiligen Geist erfüllte Frau nicht gleichermaßen verblüffend und unvergesslich sein?“ (S. 89)
„Paulus wollte, dass alle Gläubigen mit der Zuversicht in die Treffen kamen, dass Gott sich durch sie zeigen und sich durch sie manifestieren wollte, um andere aufzubauen. Kommst du mit dieser Erwartung zu den Treffen deiner Gemeinde?“ (S. 89)
„Meine Mitältesten und ich haben Buße getan, nachdem wir vor ein paar Jahren 1 Korinther 12-14 studiert hatten. Wir stellten fest, dass es in unserer Gemeinde viele gab, von denen wir nicht viel erwarteten. Wir begannen, namentlich für sie zu beten und mit ihnen individuell ins Gespräch zu kommen, um sie zu ermutigen. Wir beschlossen, die am meisten Übersehenen in unseren Gemeinden zu finden, um sie an die biblische Wahrheit zu erinnern und ihnen zu sagen, wie dringend wir sie brauchten. Hat Paulus im Zusammenhang mit 1. Korinther nicht erklärt, dass Gott durch die Geringen beschlossen hat, seine Kraft zu zeigen?“ (S. 90)
„Wir müssen aufhören, Gemeindeleiter als Menschen zu betrachten, die uns dienen. Gott erklärte klar ihre Rolle. Es geht nicht darum, dich zu verhätscheln, sondern dich auszurüsten. Personal-Trainer, nicht Masseure.“ (S. 91)
„Unser Vater findet alle seine Kinder äußerst begabt. Gott ist überzeugt, dass er großartige Arbeit geleistet hat, uns zu erschaffen und uns übernatürlich auszurüsten. Sein Wunsch ist es, dass alle seine Kinder ihr volles Potenzial entfalten. Er setzte Gemeindeleiter auf die Erde, um sicherzustellen, dass genau das geschieht.“ (S. 91)
„Die meisten neuen Eltern messen und wiegen ihr Baby, um sicherzustellen, dass sie es genug gefüttert haben. Wenn das Baby nicht wächst, geraten sie in Panik und fangen schnell an Sachen zu verändern. Wachstum wird erwartet. Warum ist das in der Gemeinde anders? Woche für Woche tauchen dieselben Gesichter auf – mit wenig bis gar keiner Veränderung in ihrem Leben.“ (S. 92)
„Schaffen wir den Raum, den jeder Mensch braucht, um das Gefühl zu haben, von Gott gebraucht zu werden, um andere zu ermutigen und aufzubauen? Oder haben wir unsere Gemeinde so professionell und beeindruckend aufgebaut, dass nur die wenigen „Begabten“ dazu beitragen können?“ (S. 92)
„Harvard soll Profis hervorbringen, die bereit sind, sich um hochrangige Positionen zu bewerben. Ebenso erwartete Paulus von der Gemeinde, dass sie fleißige Heilige produziert, die von falschen Lehren unbeeindruckt sind und Versuchungen widerstehen können (Eph 4: 11-14).“ (S. 93)
„Die Gemeinde ist nicht nur einfach da um zu existieren. Ihr Zweck ist die Produktion. Produzieren wir reife Jünger, die Christus nachahmen, indem sie ständig anderen dienen?“ (S. 93)
„Wir können Leiter nur entwickeln, wenn wir die Dinge so strukturieren, dass andere Führung übernehmen müssen. Ich musste lernen, meine Gabe einzuschränken, um Platz für andere zu schaffen. Das Ergebnis ist eine Armee befähigter Leiter, die in jeder Stadt der Welt abgesetzt werden können und in der Lage sind, ihren Lebensunterhalt zu verdienen und gleichzeitig andere zu Jünger zu machen.“ (S. 101)
Dein Take-Away
Nimm Dir gerne zum Schluss 1 Minute, um kurz Jesus zu fragen:
• Was möchtest du mir durch das Gelesene sagen?
• Was soll ich dementsprechend tun?
• Mit wem kann ich diese Gedanken teilen, bzw. davon weitergeben?
Eric Reichert2022-05-16T23:52:58+02:00
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