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Die Ökonomie / Wirtschaft dieser Welt basiert auf folgendem Grundsatz: „Ich habe etwas, was du brauchst. Also musst mich bezahlen, um es zu bekommen. Mein Wissen, meine Fähigkeiten und mein Besitz sind meine Verdienstquellen, also muss ich sie horten und vor anderen schützen“.
So repariert ein Computerexperte den Computer seiner Kunden, um dafür Geld zu bekommen. Was er nicht machen würde, wäre den Kunden zu zeigen, wie sie das Problem in Zukunft selber beheben können. Dadurch würde er sich überflüssig machen und wahrscheinlich kein Geld mehr verdienen.
Im Reich Gottes ist es allerdings komplett anders. Hier gilt der Grundsatz: Ich bekomme mehr, wenn ich das weitergebe, was ich habe.
  • „Umsonst habt ihr es empfangen, umsonst gebt es!“ (Matthäus 10:8)
  • „Wem viel gegeben wurde, von dem wird viel gefordert.“ (Lukas 12:48)
  • „Was du von mir gehört hast, gib an treue und zuverlässige Menschen weiter…“ (2 Timotheus 2:2).
  • Im Gleichnis der Talente geht darum, dass die Verwalter mehr bekamen, weil das einsetzten, was ihnen von ihrem Herrn anvertraut worden war. Derjenige, der es nicht eingesetzt hatte, wurde dagegen bestraft (Matthäus 25:29).
Dieses Prinzip zieht sich durch die ganze Bibel. Je mehr wir die Wahrheiten, die Gott uns gezeigt hat, auf unser Leben anwenden und sie dann an andere weitergeben, desto mehr Wahrheiten wird er uns wiederum anvertrauen. Dabei ist es nicht so, dass Gott sich ungern offenbaren oder uns Dinge geben möchte – ganz im Gegenteil, er sehnt sich danach uns zu beschenken, aber er sucht nach Menschen, die bereit sind seine Geschenke auch anzunehmen, in ihrem Leben einzusetzen und wiederum andere damit zu segnen.
Häufig denken wir: Reife bedeutet viel Wissen zu haben. Wenn es um neue Gläubige geht, sind wir versucht zu denken, dass sie nun möglichst schnell viel Wissen über die Bibel haben müssen, um geistlich zu wachsen. Das stimmt so aber nicht…
Im Grunde genommen ist Wissen alleine nicht besonders hilfreich. Die Bibel sagt: „bloßes Wissen macht überheblich.“ (1 Kor 8:1) Der Teufel kennt die Bibel besser als jeder Christ, aber er unterstellt sich Gott nicht. Die Dämonen glauben… und zittern. Allein „das richtige zu glauben“ / Wissen über Gott zu haben reicht nicht aus – wir müssen auch dementsprechend handeln.
Es ist vergleichbar mit geistlichem Atmen. So wie wir im natürlichen Leben auf das Ein- und Ausatmen angewiesen sind, so sind wir es auch im geistlichem Leben. Einatmen bedeutet: Wir hören von Gott. Ausatmen bedeutet: Wir setzen das Gehörte um und geben es an andere weiter. Beides ist wichtig für unsere geistliche Entwicklung als Individuum und als Gemeinschaft. Wir atmen ein, indem wir von Gott hören. Wir atmen aus, indem wir danach handeln und es mit anderen teilen.
Ein anderes Bild ist das den dreibeinigen Höckers: Alle drei Beine müssen gleich lang sein, damit der Hocker tragfähig ist. Wenn die Beine nicht gleich lang sind, ist der Hocker untauglich und wird weggeworfen werden. Geistlich gesehen können die drei Beine für das Kennen von Gottes Wort, das Umsetzen von Gottes Wort und das Weitergeben an andere stehen.  Alle drei Bereiche sind wichtig!
Deshalb wollen wir Jüngern beibringen, von Gott zu hören, es umzusetzen und es an andere weiterzugeben. So werden sie zu echten Jüngern, die wieder andere zu Jüngern machen können.

Praktisch:

Frage Jesus, was er dir durch das Prinzip der geistlichen Wirtschaft („Desto mehr wir weitergeben, desto mehr bekommen wir“) zeigen möchte?
Nimm dir etwas Zeit und bitte Jesus dir zu zeigen, was er dir schon alles gegeben und gezeigt hat. Frage ihn, ob du treu mit seinen Gaben umgegangen und sie an andere weitergegeben hast? Falls nicht, was könnte ein erster Schritt sein, um es nachzuholen?
Der Inhalt stammt größtenteils aus dem Video von Curtis Sergeant: