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Vier Wege um vom geistlichen Konsumenten zum Produzenten zu werden
Lesezeit: 8 min
Gottes Reich wächst durch Multiplikation und wir sind berufen, Jünger zu sein, die es wert sind, multipliziert zu werden. Mit anderen Worten – Gott möchte aus uns Jünger machen, die geistliche Produzenten (Erwachsene) werden, nicht Konsumenten (Kinder) bleiben.
Ein Konsument ist passiv, abhängig von anderen Menschen und nicht in der Lage, sich um sich selber geschweige denn um andere zu kümmern. Ein Produzent hingehen ist aktiv, er ist gereift und kann sich selber ernähren, sowie sich um andere kümmern.
Es gibt vier Wege, vier Arten und Weisen, wie Gott uns reifen und wachsen lässt. Diese vier Wege sind: die Bibel, Gebet, Leben in Gemeinschaft / Gemeinde und Leiden.
Die Bibel
Die Bibel enthält Gottes Worte, in denen er uns seinen Charakter und seinen Willen zeigt. Es ermahnt, erzieht und belehrt uns (2 Tim 3:16-17). Wir helfen neuen Jüngern auf drei Arten, von Gott durch die Bibel zu hören und es auf ihr Leben zu beziehen:
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durch persönliches Bibelstudium und Zeiten mit Gott.
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durch Gruppen / Gemeinden (meistens 3 – 12 Personen), die mithilfe des Entdecker-Bibelstudiums kleine Bibelabschnitte durch Fragen zusammen entdecken, sich Ziele setzen, wie sie das Gelernte umsetzen, an andere weitergeben können und sich Rechenschaft darüber geben.
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durch „Minigruppen“ (oder „Zweierschaften“): Dort kommen 2, maximal 3 Jünger zusammen, um unter der Woche 20-30 Kapitel Bibel zu lesen und sich Rechenschaftsfragen zu stellen. Durch das viele Lesen größeres Abschnitte lernen sie die verschiedenen Bücherformen der Bibel kennen, sowie den Kontext der Geschichten und können Stellen miteinander vergleichen.
Gebet
Gebet, die Kommunikation – das Hören von und Reden mit Gott – ist entscheidend in unserer Beziehung zu Gott. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, um neuen Nachfolgern zu helfen, zu beten:
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Im „Vater-Unser“ lernen wir Inhalte, für die wir beten sollen. Ein Werkzeug, dass uns hilft die verschiedene Aspekte von Gebet kennenzulernen ist das „Gebetsrad„. Es führt durch 12 Gebets-Stationen, die je fünf Minuten dauern. Dabei steht neben dem Reden auch das Hören von Gott im Fokus.
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Ein anderes Werkzeug um durch Gebet von Gott zu hören, sind Gebetsspaziergänge. Bei einem Gebetsspaziergängen gehen wir durch die Straßen, fragen Gott, für was wir beten sollen und bieten Menschen Gebet an.
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Gebet ist zudem ein gute Art, um von Jesus weiterzusagen. Dadurch, dass wir für andere (und vor ihnen) beten, hören sie wie wir mit unserem Vater kommunizieren und bekommen ein Vorbild, wie auch sie zum Vater reden können. Jesus betete für Lazarus, damit seine Zuhörer Gott besser kennenlernen (Joh 11).
Gemeinde Leben
Durch unsere Jesusnachfolge sind wir nicht nur Gottes Kinder, wir haben auch viele neue Geschwister bekommen. Jesus nachzufolgen ist kein Einzelsport, etwas was man ganz alleine macht, sondern ein Mannschaftssport wie Fußball. Nur gemeinsam im Team können alle Facetten des Fußballs erfahren und kennengelernt werden: Doppelpass, Abseits, Verteidigen, Ecke etc. – all diese Formen des Fußballs sind nur als Team möglich.
Als Gemeinde helfen wir einander auf verschiedene und vielfältige Art und Weise: wir beten füreinander, wir lehren, ermutigen, unterstützen einander, etc. Allein im Neuen Testament gibt es über 50 Stellen, die darüber reden, wie wir miteinander umgehen sollen – es ist unmöglich diese Gebote alleine, ohne ein Gegenüber, zu erfüllen. Diese Gebote können wir mit neuen Nachfolgern anschauen (hier eine Liste) und besprechen.
Eine andere Möglichkeit, um die Wichtigkeit von Gemeinde Leben hervorzuheben, ist es, die Stellen anzuschauen, die über die Gemeinde als Körper mit unterschiedliche Gaben und Fähigkeiten sprechen (1 Kor 12, Römer 12, Epheser 4, 1 Petrus 4), die zusammenarbeiten müssen, um den Körper aufzubauen und zur Reife zu bringen.
Leiden
Die Bibel spricht darüber, dass jeder, der Jesus nachfolgt, Verfolgung erleiden wird (2 Tim 3:12). Gott gebraucht Leiden und Verfolgung, um uns geistlich wachsen zu lassen (Römer 8:28):
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wir reifen durch Verfolgung und Leiden (Jak 1:2-4)
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wir werden geduldiger, unser Glaube wird gefestigt und unsere Hoffnung wird gestärkt (Röm 5:3)
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wir werden immer mehr abhängig von Gott, nicht mehr von uns selbst (2 Kor 1:9)
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wir erhalten eine unendliche, unvorstellbare Herrlichkeit (2 Kor 4:17)
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wir können Gottes Trost und Ermutigung an andere weitergeben (2 Kor 1:6-7)…
Wenn wir es nicht lernen geistlichen Kampf, Hindernisse und Entmutigungen als normal anzusehen, kann es sein, dass wir enttäuscht, verbittert oder depressiv werden und uns von Gott im Stich gelassen fühlen. Wenn wir uns darauf aber vorbereiten, können wir diese Situationen, anstatt daran zu zerbrechen, als Chance wahrnehmen, unseren Glauben „zu aktivieren“ und zu vertiefen.
Wie wir Leiden oder Verfolgung erleben kann sehr unterschiedlich sein. Es können Beziehungen sein, die in die Brüche gehen, Entmutigungen, Frustrationen, Mobbing, Rufmord, finanzielle Schwierigkeiten und vieles vieles mehr.
Wie können wir uns auf Verfolgung vorbereiten? In einer Bewegung in China – wo Verfolgung aufgrund des Glaubens sehr akut und lebensgefährlich ist – werden neue Gläubige bei ihrer Taufe beispielsweise gefragt, ob sie bereit sind Jesus nachzufolgen und von ihm weiterzusagen, auch wenn sie dafür leiden und ggf. von ihrer Familie verfolgt werden. Darüber hinaus üben sie, möglicher Verfolgung bewusst zu begegnen, z.B. wie man Handschellen lösen kann oder aus einem Fenster springt, um der Polizei zu entkommen. Zusätzlich entwickelten sie Sprüche und Mottos, z.B. „Wenn ihr mich ins Gefängnis steckt, schenkt ihr mir die Möglichkeit dort Menschen zu erreichen. Wenn ihr mich in Einzelhaft bringt, schenkt ihr mir die Möglichkeit zu beten und über Gottes Wort zu meditieren. Wenn ihr mich schlagt oder tötet, schenkt ihr mir eine Möglichkeit Gott zu verherrlichen.“ Auch schrieben sie Abschieds-Briefe, falls sie in ein gefährliches Gebiet gingen. In diesen Briefen schrieben sie, dass sie sich des Risikos bewusst sind, Jesu Mission als würdig erachten, ihr Leben dafür zu lassen und andere ermutigen, ebenfalls alles für Jesus zu geben.
Wir stehen einem Feind gegenüber, der nicht möchte, dass wir Jesus gehorsam sind. Der Feind beabsichtigt uns durch verschiedenste Formen von Verfolgung und Leiden einzuschüchtern, damit wir unseren Glauben über Bord zu werfen.
Den Wert von Leiden und Verfolgung zu sehen, kann ein guter erster Schritt sein, um Jünger darauf vorzubereiten. Z.B. können hier der 1. Petrus- und Jakobusbrief diesbezüglich gemeinsam gelesen und besprochen zu werden. Vor allem ein Bewusst-Werden und Verinnerlichen unserer Identität in Jesus kann uns helfen, Glaubensangriffe erfolgreich abzuwehren. Darüber hinaus kann es hilfreich sein mögliche Leidens- und Verfolgungsszenarien zu besprechen und passende Reaktionen zu erarbeiten und einzuüben.
Jünger, die durch diese vier Wege gereift und zu Produzenten geistlichen Lebens geworden sind, sind so gut wie unaufhaltbar und durch sie können Bewegungen von neuen Jüngern und Gemeinden entstehen.
Praktisch:
Das Gebetsrad – überlege, wann du das Gebetsrad ausprobieren kannst. Falls du keine Stunde am Stück einplanen kannst, nimm dir einzelne Aktivitäten daraus vor.
Lies die über unsere Identität in Jesus durch. Nimm dir Zeit mit Jesus, halte Zettel und Stift bereit und frage ihn: Habe ich meine neue Identität verinnerlicht? Wie möchtest du mir meine Identität in dir noch mehr bewusst machen? Gibt es Situationen in denen ich immer noch aus mir selber, nicht aus Glauben reagiere? Wie kann ich nächstes Mal in dieser Situation anders reagieren?
Eric Reichert2021-02-22T22:31:07+01:00
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