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Seit über einem Jahr schreibe ich fast täglich Tagebuch. Diese Übung ist mir in vielerlei Hinsicht ein großer Segen geworden. Warum das so ist, sowie praktische Tipps und Impulse, teile ich in diesem Blogpost.

Warum Tagebuch schreiben?

Freunde von uns sagen immer wieder: „Man kann weder aus schlechten noch aus guten Erfahrungen lernen, es sei denn man reflektiert sie.“
Für mich geht es immer wieder um die Frage, wie kann ich verantwortungsvoll mit dem umgehen, was Gott mir gegeben hat? Dazu gehört für mich, dass ich mir bewusst werde und reflektiere, was ich erlebe, was ich lerne, was ich denke und was ich fühle. Wenn ich das weiß, dann kann ich auch damit handeln.
So schafft das Aufschreiben von Gedanken eine innere Ordnung, entwuselt halbe Gedanken und schafft Klarheit. Diese Klarheit hilft mir z.B. anderen von meinen Prozessen erzählen zu können, sowie selber zu wissen was Themen sind, an denen Jesus mit mir arbeitet.
Zudem vergesse ich durch das Aufschreiben, Sachen, die Gott mir gezeigt hat, nicht so schnell und werde erinnert seinen Impulsen nachzugehen. Natürlich ist es auch total cool den eigenen Prozess mitverfolgen zu können und z.B. von Fragen und Sorgen im letzten Jahr zu lesen, die heute bereits ganz anders aussehen.
Durch die regelmäßige Übung habe ich auch gemerkt, dass ich besser werde mein Verhalten und meine Emotionen allgemein und auch mehr und mehr direkt in der Situation einzusortieren und dann darauf reagieren zu können.

Was schreibe ich auf?

Für mich ist das Tagebuch eigentlich mehr Gebetsbuch. Meistens schreibe ich so; „Jesus heute war das und das… Ich habe mich soundso gefühlt…. Was denkst du dazu?… Bitte hilf mir morgen bei dem und dem…“
Hier einige Fragen als Impulse fürs Schreiben:
• Was habe ich heute erlebt?
• Für was bin ich dankbar?
• Was lief nicht so gut? Warum nicht?
• Wie habe ich mich gefühlt? Warum?
• Was möchtest du mir sagen (Jesus)? (Hier schreibe ich dann auch die Sachen auf von denen ich denke, dass Jesus sie mir sagt.)
• Welche Wünsche habe ich? (Gebetsanliegen)

Wann schreibe ich? 

Für das tägliche Schreiben eignet sich für mich am meisten der frühe Morgen (um den gestrigen Tag zu reflektieren) oder kurz vorm Schlafengehen.
Neben den täglichen Tagebuch-Einträgen (natürlich schaffe ich es auch nicht jeden Tag und auch nicht immer so ausführlich) versuche ich einmal in der Woche einen Wochenrückblick zu schreiben (hier reflektiere ich die Woche ingesamt und setze ggf. Ziele für die kommende Woche) und einmal im Monat, einen Monatsrückblick (hier reflektiere ich die Wochenrückblicke und meine allgemeinen Monatsziele).
Fragen, die ich mir hierbei stelle, sehen ungefähr so aus:
Wie und was habe ich von Gott gehört? Was habe ich gelernt?
Was habe ich dementsprechend getan?
Was sind meine nächsten konkreten Schritte und Ziele? (Was möchte ich tun & mit anderen teilen?)

Auf was schreibe ich?

Früher schrieb ich meist in leere Bücher (wie auf dem Coverbild). Dann begann ich einen großen DIN-A4 Block zu füllen, hier hatte ich mehr Platz um kreativer zu sein, Skizzen zu zeichnen und rumzukritzeln. Aber nachdem mein zweiter Block voll war und ich auf Gedanken aus dem ersten Block zurückgreifen wollte, diesen aber nicht immer rumtragen wollte, entschied ich mich für meine aktuelle Lösung: Eine App für Smartphone und Computer. Hier nutze ichJourney als Tagebuch-App, sowie für Notizen die App Notability„. Konkrete Ziele kopiere ich mir meistens in eine To-Do-App.
Ein Vorteil digital zu schreiben ist, dass ich häufig Eindrücke oder Gedanken habe, mit denen ich weiterarbeiten oder die ich teilen möchte. Das Geschriebene kann ich dann einfach kopieren und z.B. als Nachricht verschicken oder in meine Notizen einfügen, um dort weiter daran zu arbeiten.

Praktisch:

Nimm dir einen Moment, um Jesus folgende Fragen zu stellen:
Hören: Was möchtest du mir durch das Gelesene sagen?
Tun: Soll ich auch anfangen regelmäßig Tagebuch zu führen? Wer oder was kann mir dabei helfen?
Teilen: Mit wem kann ich diese Gedanken teilen, bzw. davon weitergeben?