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Im Klassiker „Mentoring – Jünger werden, Jünger machen“ von Paul D. Stanley (Leiter der Navigatoren) und Robert Clinton (Professor am Fuller Seminary) beschreiben die Autoren 10 Gebote des Mentorings. Die Beschreibung dazu kommt teilweise aus dem Buch, teilweise von mir.  Das Buch findet man im Movement-Verlag.
1. Nimm dir Zeit eine Beziehung aufzubauen
Beziehungsaufbau ist der Anfang jeder Art von Mentoring. Manche Beziehungen entwickeln sich „einfach so“, andere erfordern mehr Überlegung und Planung. Je besser die Beziehung, desto stärker die gegenseitige Bereicherung.
2. Vereinbare gemeinsame Ziele für die Beziehung
Gemeinsame Ziele und Erwartungen müssen besprochen und einheitlich festgelegt werden. Die meisten der Gebote haben mit geklärten Erwartungen zu tun – ohne diese Klärung kommt es auf beiden Seiten zu Enttäuschungen.
3. Bestimme die Regelmäßigkeit der Treffen
Verschiedene Formen des Mentorings erfordern verschiedene zeitliche Investitionen. Sprecht vorab über eure zeitlichen Erwartungen – wie viel Zeit ihr miteinander verbringen wollt, z.B. ein Treffen pro Woche für ca. 2 Stunden, ein Treffen im Monat, wöchentliches Telefonieren, usw.
4. Bestimme den Grad der Verantwortlichkeit
Gutes Mentoring lebt von praktischen Aufgaben und Erfahrungen. Damit es zu dieser Praxis kommt und sie reflektiert wird, braucht es eine Form der Rechenschaft, z.B. Auswertungszeiten, schriftliche Berichte oder Reflexionsfragen. Sprecht darüber, wie ihr mit Rechenschaft umgehen möchtet.
5. Bestimme die Art der Kommunikation
Da es beim Mentoring um Veränderungsprozesse geht, die mitunter sehr persönlich sind, sollte vorab darüber gesprochen werden, z.B. wie und wann Sachen angesprochen werden, die dem Mentor negativ im Leben des Mentees auffallen / die Korrektur benötigen? Hat der Mentor das Recht in alle Lebensbereiche hinzusprechen? Welche Kommunikationswege (Skype, SMS, E-Mail, Telefon, Besuche) benutzen wir wann?
6. Kläre die Ebene der Vertraulichkeit
Während es in Gebot 5 um die Kommunikation miteinander geht, so geht es in Gebot 6 um die Kommunikation mit Außenstehenden. Abhängig von Persönlichkeit, Gefühlen und dem jeweiligen Thema des Prozesses kann es sein, dass eine Seite nicht möchte, dass Inhalte nach außen gelangen. Sprecht deshalb darüber was vertraulich ist und was weitergegeben werden darf.
7. Bestimme einen Zeitraum
Kein Mentoring sollte auf unbegrenzte Zeit gehen. Auch Mentoring das langfristig angelegt ist, sollte in überschaubare und logische Abschnitte unterteilt werden. Diese helfen beiden Seiten den Prozess zu überprüfen und dann neu zu entscheiden, ob und wie es weitergehen soll. Auf diese Weise können beide aussteigen, ohne die Beziehung zu belasten.
8. Überprüfe die Beziehung von Zeit zu Zeit
Der gemeinsame Mentoring-Prozess sollte regelmäßig überprüft, reflektiert und ggf. korrigiert werden. Vereinbart von Anfang an Reflexion eures Mentoring, wo beide Seiten ihre bisherige Wahrnehmung des Prozesses schildern und ggf. Änderungen vornehmen können.
9. Passe die Erwartungen an, damit das Mentoring der realen Lebenssituation entspricht
Lebenssituationen verändern sich und somit auch die Bedürfnisse an das Mentoring. Immer wieder Erwartungen zu klären, Feedback zu geben und Ziele anzupassen, ist die Grundlage für erfolgreiches Mentoring.
10. Schließe die Mentorenbeziehung ab
Eine gute Mentoring-Beziehung verläuft nicht im Sand, sondern wird zum richtigen Zeitpunkt beendet. Die Beziehung kann sich in eine Freundschaft weiter entwickeln, muss es aber nicht. In beiden Fällen ist es gut, das „offizielle“ Mentoring zu beenden, um so Raum für eine neue Beziehungsebene zu schaffen. Ein gutes Ende beinhaltet das gemeinsame Auswerten und Wertschätzen der gegenseitigen Bereicherung, sowie ein Einander-Segnen für das neue.

Praktisch:

Nimm dir einen Moment und bitte Jesus zu dir zu sprechen:
Hören: Was möchtest du mir durch das Gelesene sagen?
Tun: Was möchtest du, dass ich tue?
Teilen: Was möchtest du, dass ich an andere weitergebe?