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Rad Zdero (Gemeindegründer aus Kanada und Autor von „Letters to the House Church Movement“ und „The Global House Church Movement“) teilt 7 Gedanken, wie sich Jesusnachfolger schon heute auf die Schwierigkeiten von morgen vorbereiten können. (Hier das Original).
Vorab zwei Gedanken von mir:
Ich glaube was das Thema Vorbereitung für die Zukunft angeht neigen wir schnell zu einem Extrem: Entweder wir machen uns darüber praktisch keine Gedanken und gehen einfach mit dem Flow, oder wir machen uns extrem viele Gedanken, verlieren uns in Verschwörungstheorien und sehen überall Verfall und Weltuntergang. Ich glaube wir brauchen, wie so häufig, eine gesunde Balance aus beiden Extremen. Wir brauchen ein Bewusstsein für gesellschaftliche und weltweite Veränderungen, müssen kluge Entscheidungen treffen und über allem abhängig bleiben von unserem König. (Übrigens; Mehr zu Veränderungen unserer Zeit gibts hier).
Wenn Rad von Hausgemeinden redet, spricht er von einfachen organischen Gemeinden, die als geistliche Familien Jesus nachfolgen (mehr zu einfachen Gemeinden gibts hier). Das Thema passt aber auch auf andere Gemeindeformen.
Aber nun zum Artikel:
Sind wir als Gemeinde bereit mit dem was die Zukunft bringt – mit Katastrophen, Feindseligkeit oder einer großen Ernte – umzugehen? Das ist eine wichtige Frage! Und sind wir in den „richtigen“ Dingen bereit? Es ist eine Sache persönlich auf geistlicher und praktischer Ebene bereit zu sein, aber eine ganz andere Sache, als Gemeinde kooperativ bereit zu sein.
Vor einigen Jahren hatte ich einen ungewöhnlichen Traum. Da ich von meiner Art eher skeptisch und „nicht-charismatisch“ bin, bat ich Gott den Traum zu bestätigen. Das tat er mehrfach. In dem Traum sagte Jesus zu mir; „Gott ist nicht zufrieden mit den verschiedenen Konfessionen, er möchte einen Überrest zu sich ziehen, die seinen Willen erfüllen werden.“ Und das wir uns „für eine Erweckung vorbereiten sollen“ in unserer Region. Mein Eindruck war, dass Gott uns bat, eine Einheit zu formen, die beziehungsorientiert, bewusst und missionarischer ist. Ein bloßes Voneinander-Wissen reicht nicht länger aus, wir brauchen praktische Partnerschaften.
Flughäfen, Computer, Straßen, das menschliche Gehirn und viele andere Sachen in der von menschen-gemachten und der natürlichen Welt sind miteinander verbunden. Hausgemeinden sollten genauso verbunden und vernetzt sein. Geistliches Wasser kann nur fließen, wenn eine geistliche Rohrleitung installiert ist.
Folgende Punkte können uns helfen, uns als Hausgemeinden heute für das vorzubereiten, was die Zukunft mit sich bringt:
1. Freundschaftliche Netzwerke
Hausgemeinden müssen heute anfangen einander zu vertrauen, zusammenzuarbeiten und zu netzwerken – lokal, regional, national und international. Nur so wird später effektive Koordination und Kooperation möglich sein, wie bei den ersten Gemeinden (Apg 2:41-47, 5:12, 5:42, 20:20; Gal 1:18,19, 2:6-10; 3 Johannes 1:3-8).
2. Gastfreundschaft gegenüber Fremden
Hausgemeinden müssen heute anfangen echte Gastfreundschaft gegenüber Fremden und Verstoßenen einzuüben, sich um ihre Nöte kümmern und sie befähigen auf eigenen Beinen zu stehen. Nur so werden wir später die nötige Erfahrung gesammelt haben, um es mit Weisheit zu machen – wie die ersten Gemeinden (Matt 25:31-46; Luk 10:30-37).
3. Ressourcen für die Gemeinde
Hausgemeinden müssen heute anfangen großzügig zu geben und Gelder und Ressourcen miteinander zu teilen. Nur so werden wir später effektiv Mittel untereinander verteilen können, so wie die ersten Gemeinden (Apg 2:44-45; 1 Kor 9:1-14; 2 Kor 9:1-7; Phi 2:25, 4:15-16).
4. Leiterschafts-Hubs
Hausgemeinden müssen heute anfangen Leiterschafts-Hubs (Zentren) aufzubauen, um eine neue Generation von Leitern zu connecten, trainieren und auszusenden, die dann neue Jünger machen und neue Gemeinden gründen. Nur so können wir später geistliches Wachstum – in Quantität und Qualität – hervorbringen, wie die ersten Gemeinden (Apg 20:17-38; 2 Tim 2:2; Tit 1:5-9).
5. Reisende Leiter
Hausgemeinden müssen heute anfangen eine neue Generation reisender Leiter zu identifizieren und freizusetzen, die dann Gemeinde-Netzwerke besuchen und stärken können. Nur so können wir später wie die ersten Gemeinden Königreich-Arbeiter an der fordersten Front stärken und multiplizieren (Mk 3:13-15; Luk 10:1-10; Apg 10:1-48, 13:1-3, 15:36-41; 1 Kor 9:1-14; Eph 4:11-13; Tit 1:5; Phil 4:15-16; 3 Joh 1:3-8).
6. Kommunikationsflüsse
Hausgemeinden müssen heute anfangen High-Tech und Low-Tech Kommunikationsflüsse aufzubauen, um effektiv Informationen über Nöte, Möglichkeiten oder Hindernisse auszutauschen. Nur so können wir später zukünftigen Überraschungen und Herausforderungen begegnen, wie die ersten Gemeinden (Apg 15:22-30,36; Kol 4:16; 2 Thes 2:15).
7. Zeichen und Wunder
Hausgemeinden müssen heute eine Offenheit entwickeln für Gottes übernatürliche Kraft. Wir müssen offen dafür sein, dass Gott zu uns und durch uns spricht, Kranke heilt, Dämonenbessenene befreit und Tote auferweckt. Nur so werden wir später zu geeigneten und erfahrenen Gefäßen, wie die ersten Gemeinden (Apg 5:12, 9:36-42, 13:1-3, 19:11-12; 1 Kor 12:7-12; Jak 5:14-15).
Das ist nur die Spitze des sprichwörtlichen Eisbergs. Verpassen wir Hausgemeinden diese Entwicklungen werden wir unvorbereitet überrascht mit dem das was die Zukunft bringt – Katastrophen, Feindseligkeit oder eine große Ernte. Lasst uns die Chance, die Gott uns heute gibt, nutzen, um für das später vorbereitet zu sein.

Praktisch:

Nimm dir einen Moment mit Jesus und bitte Ihn dir folgende Fragen zu beantworten:
Hören: Was möchtest du mir durch das Gelesene sagen?
Tun: Was möchtest du, dass ich tue?
Teilen: Was möchtest du, dass ich an andere weitergebe?
Photo by Zach Vessels on Unsplash