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Ein zentrales Thema von Jesus war das Kommen des Reiches Gottes. Zu Beginn seines öffentlichen Wirkens sagte er: „Die Zeit ist gekommen, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt diese gute Botschaft!“ (Mk 1:15).
Um in dieses Reich einzutreten beschreibt die Bibel vier Dinge: Den Glauben, Das Umkehren, die Taufe und das Erfüllt-Sein mit dem Heiligen Geist. Wollen wir anderen helfen Jesus nachzufolgen und in sein Königreich zu kommen, müssen wir ihnen durch diesen Prozess helfen.
„Kehrt um und jeder von euch lasse sich auf den Namen von Jesus Christus taufen! Dann wird Gott euch eure Sünden vergeben, und ihr werdet seine Gabe, den Heiligen Geist, bekommen!“ Apg 2:38
1. Glaube
Glaube bedeutet Vertrauen und ist eine Gewissheit im Herzen, ein Überzeugtsein von der Wirklichkeit unsichtbarer Dinge. Glauben entsteht in uns dadurch, dass wir Gottes Worte hören. Heilungen, Wunder, unser glaubwürdiger Lebensstil und unsere Liebe können Menschen offen machen, aber nur die Worte Gottes selber erschaffen Glauben im Herzen (Römer 10:14). Diese Offenheit für Gottes Worte („Ja ich glaube, das stimmt!“) muss der Heilige Geist in einer Person erschaffen (Joh 16:8).
Glauben umfasst, dass wir Jesus vertrauen als unseren Retter (der uns befreit von Sünde, uns Zugang zu Gott ermöglicht, uns heilt, uns befreit, uns die Rechte von Kindern Gottes gibt etc.) und als unseren König (dem wir fortan gehorsam sein wollen, der über uns bestimmen darf, nicht mehr unser Wille geschieht, sondern seiner…).
Glauben und Umkehr gehören zueinander, da sie kaum unabhängig voneinander stattfinden können. Weil wir glauben, dass Gott uns liebt, verändern wir unser Denken und unser Handeln (Umkehr). Und unser Denken und Handeln wird nicht einfach so verändert, sondern nur weil wir glauben (z.B. dass Gott uns liebt, dass wir nun heilig sind, dass wir befähigt sind alles zu tun, was Jesus uns auftrug).
Jemanden helfen, Glauben zu entwickeln und aufzubauen, kann z.B. bedeuten, für die Person beten,  Zeit mit der Person verbringen und ihr von Jesus erzählen (wer und wie er ist, was er gesagt und getan hat) und ihr helfen selber Gottes Worte zu hören, zu lesen und zu verstehen.
2. Umkehr
Umkehr ist demnach unsere Reaktion oder die Auswirkung von Glauben. So wie der Glaube ist auch die Umkehr ein lebenslanger Prozess zu dem Jesus uns auffordert.
So wie wir Jesus als Retter und als König erkennen müssen, so müssen wir im Herzen unsere Sünde erkennen als:
  • A) Sünden = „moralische Übertretungen“ (wir haben Dinge getan, die in Gottes Augen falsch sind)
  • B) Sünde / „Ursünde“ = wir sind von Natur aus nur auf uns ausgerichtet und unfähig aus eigener Kraft Gottes Gebote zu erfüllen. Unser Herz ist verhärtet und unser Wesen möchte unabhängig sein, ist misstrauisch und selbstbezogen.
Wenn jemand sich an Jesus wendet, braucht er keine komplette Erkenntnis über alles was er je falsch gemacht hat. Aber ein gewisses Verständnis muss vorhanden sein – auf jeden Fall die Erkenntnis über die eigene Unfähigkeit Gott aus sich selber heraus zu gefallen und ein Stück weit über die jeweiligen moralischen Übertretungen.
Praktisch kann es bedeuten, dass wir die Person einladen, ihr Leben zu reflektieren (Psalm 139:23-24) und darüber nachzudenken, was es bedeuten würde, Jesus nachzufolgen (Lukas 9:23). Wir ermutigen sie, ihre erkannten Sünden – entweder alleine oder mit uns – vor Gott zu bringen und ihn um Vergebung zu bitten. In 1 Johannes 1:8-9 verspricht Gott uns, dass wenn wir unsere Sünden bekennen, er uns vergibt und uns reinigt von aller Schuld.
3) Taufe
Das bewusste Sterben des Lebens ohne Jesus und Auferstehen zu einem neuen Leben mit Jesus wird in der Taufe deutlich. Die Taufe ist das sichtbare Zeichen des Glaubens (Einsicht der eigenen Sünde/n, Vertrauen, dass Gott mich liebt, Jesus an meiner Stelle getötet hat und mir ein neues Leben schenkt) und der Umkehr (Bereitschaft das alte Leben sterben zu lassen und fortan Jesus gehorsam zu sein).
So wie jemand Gestorbenes beerdigt wird, so werden wir in der Taufe ins Wasser getaucht (Röm 6:3-4) und wie Jesus von den Toten auferstand, so kommen wir neu-lebendig aus dem Wasser heraus (Kol 2:12), erneuert und gereinigt durch Jesus Blut (Epheser 5:26a, 1 Petrus 3:21).
Die Taufe praktisch:
Wann? Im Neuen Testament wurden alle neu Bekehrten sofort getauft (Apg 2:37-41, 8:12, 8:35, 9:18, 10:48, 16:15 16:33, 18:8, 19:5).
Wo? Taufen sind überall möglich, wo es genügend Wasser gibt (Badewanne, See, Schwimmbad, etc.).
Wer tauft? Taufen kann / darf jeder Jünger von Jesus (Mat 28:18-20).
Wer wird getauft? Jeder Mensch, der glaubt und umkehrt (die Bereitschaft, sein altes Leben / Sünde abzulegen und ein neues Leben unter der Königsherrschaft von Jesus zu leben). Ob dies zutrifft, können wir im persönlichen Gespräch erfahren.
Wer ist dabei? Es können z.B. Familienangehörige und Freunde eingeladen werden, das muss aber auch sein (wenn z.B. die Angehörigen sehr dagegen sind). Betet darüber, wer dabei sein sollte.
Wie? Der Zu-Taufende steht oder sitzt im Wasser und wird dann (meist rücklings) von der taufenden-Person ganz ins Wasser getaucht und wieder herausgezogen.
4. Mit dem Heiligen Geist erfüllt werden
Spätestens nach der Taufe erfüllt die Person alle Bedingungen, um mit dem Heiligen Geist erfüllt zu werden. Jesus versprach seinen Jüngern, dass derselbe Geist der ihn von den Toten auferweckte, auch in sie kommen und sie erfüllen würde. Der Heilige Geist kommt in unser Herz (Gal 4:6, Hes 36:26-27), von dort aus fängt er an uns zu erfüllen, so dass wir verändert werden und Jesus immer ähnlicher werden. Der Heilige Geist schenkt uns Kraft (Apg 1:8), besondere Fähigkeiten, Weisheit, Erkenntnisse über Gott, überführt uns von Lügen, erklärt uns die Wahrheit und verändert unseren Charakter (Gal 5:22-23).
Wie erfüllt er uns praktisch? Indem wir ihn darum bitten. Manchmal kann es hilfreich sein, wenn andere dafür beten und ihre Hände auf die Person legen.
Die Bibel berichtet, dass wenn Menschen die Erfüllung mit dem Heiligen Geist erleben, es durch gewisse Zeichen sichtbar war, z.B. das Sprachengebet (Apg 2:14, 10:44-46, 19:6), Hören und Erzählen von Jesus (Apg 19:6), übernatürliche Freude und Dankbarkeit (Apg 2:14, 10:44-46), Verlangen so zu leben, wie Jesus lebte oder die feste Gewissheit von Gott geliebt zu sein.
Mit dem Heiligen Geist erfüllt zu sein, ist ein Zustand, den wir zu jeder Zeit anstreben sollen (Eph 5:18). Um mit dem Heiligen Geist voll zu sein, müssen wir gewissermaßen leer von uns selber sein. Das bedeutet, dass wir immer wieder darauf hören, was Jesus uns sagt und uns dafür entscheiden das zu tun was er möchte (nicht das was wir möchten).

Praktisch:

  • Bist du bereits getauft? Falls ja, kannst du andere taufen! Falls du noch nie jemanden getauft hast, übe in einem Rollenspiel einen anderen Jesusnachfolger zu taufen.
  • Erlebst du das Wirken des Heiligen Geistes Jesus, ob du die Füllung mit dem Heiligen Geistes schon erlebt hast? Falls nein, bitte ihn darum. Falls ja, Danke ihm dafür und lass dich weiter von ihm füllen.