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Darum gehts: Warum Nähe und das richtige Tempo, entscheidend für eine gelingende Jüngerschaftsbeziehung ist. 
Dieser Artikel stammt im Original von Eric Pfeiffer und wurde unter http://100movements.com veröffentlicht. 
Einer meiner Mentor sagte einst zu mir: “Du kannst alles haben was ich habe, aber dafür erfordert es die passende Nähe und das richtige Tempo.”
Die passende Nähe
Das Königreich Gottes wird häufig besser intuitiv als kognitiv verstanden. Warum? Weil das die natürliche Art und Weise ist, wie wir als Menschen lernen und wachsen. Schon als Babys lernen wir durch die Zeit zusammen mit Familienmitgliedern, die Grundlagen des menschlichen Zusammenlebens kennen und durch unsere fünf Sinne, die Welt um uns herum.
Wir erfahren Dinge erst, bevor wie sie erklärt bekommen. Die Rabbi-Jünger Beziehung wird verglichen mit der Eltern-Kind Beziehung. Deshalb lud Jesus die Jünger auch ein “mit ihm zu sein”, Teil seines Lebens und seiner Mission, anstatt nur einfach einen wöchentlichen Termin in seinem Kalender für sie freizuhalten.
Um diesen Raum zu erschaffen brachte Jesus ein enormes Opfer, aber auch die Jünger mussten ein gleichwertiges Opfer bringen, um mit ihm zusammen sein zu können. Wenn sie wirklich alles wollten was er hatte, mussten sie alles zurücklassen, um mit ihm zu sein. Das ist eine echte Jüngerschafts-Beziehung. Sie erfordert Nähe und diese hat ihren Preis.
Wie finden wir diese Menschen? Paulus sagt: “Folgt mir, so wie ich Jesus folge”. Unsere Jesus-Nachfolge zieht bestimmte Menschen an, die ebenfalls Jesus nachfolgen möchten. Das sind nicht immer die Menschen, die wir tendenziell aussuchen würden. Aber wir können nur diejenigen jüngern, die auch gejüngert werden möchten.
Ein klares erstes Zeichen dafür ist ihre Bereitschaft Opfer zu bringen, um Zeit mit dir zu verbringen. Die, die wirklich wollen, werden Nähe / gemeinsame Zeiten ermöglichen. Dies gilt für den Rabbi und den Jünger gleich. Wir müssen ihnen Raum in unserem Leben anbieten und sie müssen ihn in Anspruch nehmen.
Nähe ermöglicht uns nicht nur Weitergabe von Informationen, sondern auch Gelegenheiten für Imitation.
Gott lief im Garten mit Adam und Eva. Moses nahm Josua mit ins Zelt, um Gott zu treffen. Samuel lebte mit Eli im Tempel. Jesus tat das gleiche mit seinen Jüngern. Barnabas ging mir Paulus. Paulus mit Timotheus.
Nähe ermöglicht uns nicht nur Weitergabe von Informationen, sondern auch Gelegenheiten für Imitation. Unsere Jünger müssen sehen wie wir in jedem Bereich unseres Lebens Jesus nachfolgen.
Das richtige Tempo
“Wenn du schnell gehen willst, gehe alleine. Wenn du weit gehen willst, gehe gemeinsam.” Dieses afrikanische Sprichwort unterstreicht die Wichtigkeit des Tempos.
Wenn ich ehrlich bin denke ich manchmal, dass Jesus seine Sachen einfacher und schneller hätte erledigen können, wenn er nicht ständig zwölf Dickköpfe im Schlepptau gehabt hätte. Aber dann erinnere ich mich, dass Jesus Mission nicht nur darin bestand für unsere Sünden zu sterben, sondern der Menschheit neu beizubringen wie man lebt.
Wie beim Eltern-Sein kostet dies Zeit und Geduld. Jesus wählte ein Tempo aus, das es ihm einerseits ermöglichte seine persönliche Mission zu erfüllen, anderseits aber auch andere dabei auszurüsten in ähnlicher Weise unterwegs zu sein.
„Die Frage ist manchmal nicht, ob eine Person ein Jünger sein kann, sondern, ob die Person dein Jünger sein kann?“
Das Tempo des Rabbi entscheidet darüber, wer ihm folgen kann. Ein schnell-gehender Rabbi braucht schnell-gehende Jünger. Das Gegenteil stimmt auch. Unsere Aufgabe als Jünger-Macher ist es darauf zu achten, wer in unsere Nähe ist und ob er in unserem Tempo mithalten kann. Für manche sind wir zu schnell, für andere zu langsam. Die Frage ist manchmal nicht, ob eine Person ein Jünger sein kann, sondern, ob die Person dein Jünger sein kann?
Wir müssen lernen wie Jesus dem Vater zu vertrauen, uns die Menschen zu geben, die bereit sind uns nachzufolgen und wo wir bereit sind sie zu jüngern.
“Alle Menschen, die mir der Vater gibt, werden zu mir kommen, und keinen von ihnen werde ich zurückstoßen.” Johannes 6:37
Für Jüngerschaft gibt es keine Abkürzungen. Wie ein Kind zu erziehen wird es uns alles kosten. Es hat auf der einen Seite mit unserer Leiterschaft zu tun und auf der anderen Seite mit ihrer Bereitschaft nachzufolgen, aber Verantwortung können wir nur für unsere Rolle übernehmen. Wir müssen lernen unsere Jünger in unser Leben und unsere Mission zu integrieren, Nähe und Tempo einfordern und ihnen ein lebendiges Beispiel geben, dass sie nachahmen können.
Das bedeutet, dass wir sie sie darin mitnehmen wie wir unsere Ehe, unsere Finanzen gestalten, wie wir mit Konflikten umgehen, wie wir andere trainieren, in unsere Erfolge unsere Fehler und Schwierigkeiten und wie wir in all dem Jesus nachfolgen. Nur dadurch werden sie den Charakter und die Fähigkeiten kennenlernen und erlangen, die einen Nachfolger von Jesus ausmachen.
Dieser Weg ist nicht einfach. Jesus nachzufolgen erfordert, dass wir uns selber verleugnen und unser Kreuz auf uns nehmen. Das gleiche ist wahr, wenn wir andere zu Jüngern machen wollen. Es ist keine einfache Reise. Aber es lohnt sich. 
Nächste Schritte: Lies die folgenden Fragen und bitte Gott dir zu zeigen, was er möchte, dass du lernst und tust.
  • Was möchtest du mir durch den Artikel sagen?
  • Was soll ich dementsprechend tun?
  • Mit wem kann ich teilen, was ich gelernt habe?