Lesezeit: 5 Minuten
Darum gehts: Was bedeutet es andere zu Jüngern zu machen und welche drei Rollen können Jünger-Macher darin praktisch einnehmen?
Ratgeber
Ein Ratgeber erteilt Rat. Es ist gelegentlich. Der Ratgeber gibt dem Ratsuchenden Rat, ohne zwingend mehr Hintergrundwissen über die Person oder über das Problem zu haben, das ihm präsentiert wird. Ratgeber können Buchautoren sein, Blogeinträge wie dieser, Predigten, Youtube-Videos oder ein unverbindliches gemeinsames Kaffee trinken. Viele Leute kamen zu Jesus um nach Rat zu fragen. Aber Jesus begnügte sich nicht damit nur Ratschläge zu erteilen und gute Lehre zu predigen. Er teilte sein Leben intensiv mit 12 seiner Nachfolgern.Wir brauchen Ratgeber, aber wir dürfen sie nicht mit Mentoren verwechseln.
Trainer
Ein Trainer ist jemand, der Jüngern hilft gewisse Fähigkeiten zu erlernen. Wie ein Fußball-Trainer helfen sie uns die nötigen Fähigkeiten zu erlangen, um erfolgreich Fußball zu spielen. Aber wenn das Training oder das Spiel vorbei ist, gehen Trainer und Trainee separate Wege, um ihr jeweiliges Leben zu leben. Trainier gehen weiter als Ratgeber, sie sind bemüht, dass eine bestimme Fähigkeit erlernt wird. Darüber hinaus endet ihr Investment aber.
Trainer helfen… die nötigen Fähigkeiten zu erlangen…Aber wenn das Training… vorbei ist, gehen Trainer und Trainee separate Wege, um ihr jeweiliges Leben zu leben.
Heute gibt es einige Trainer, die z.B. durch Seminare, „Kickstarts“ oder Trainings bestimmte Fähigkeiten beibringen (z.B. von Jesus weitersagen, Gottes Stimme hören, Seelsorge, etc.).
Denn selbst wenn ihr Tausende von Erziehern hättet, die euch in eurem Christsein voranbringen, hättet ihr deswegen noch lange nicht tausend Väter. Dadurch, dass ich euch das Evangelium verkündet und euch zum Glauben an Jesus Christus geführt habe, bin ich euer Vater geworden. Daher bitte ich euch eindringlich: Folgt meinem Beispiel! 1 Kor 4:15-16 
Jesus hatte die 70 Jünger. Sie waren nicht so nah an Jesus, wie die 12, dennoch trainierte er sie (eine Person des Friedens zu suchen), sandte sie aus und feedbackte mit ihnen. Jesus machte die Fähigkeiten vor, half ihnen dabei es selber zu tun, beobachtete sie und sandte sie aus. Das gleiche machte Jesus natürlich auch mit den 12, aber mit ihnen verbrachte er deutlich mehr Zeit. Brauchen wir Trainer? Unbedingt! Ersetzen sie Mentoren? Nein!
Mentoren
Mentoren sind mehr als Ratgeber und Trainer. Ja sie geben Rat und helfen praktische Fähigkeiten zu erlangen, aber sie gehen noch viel weiter. Sie sind geistliche Leiter, die ihr Leben in andere investieren, um ihnen zu helfen in jedem Bereich Jesus ähnlicher zu werden. Sie haben mit ihren Mentees eine bewusste Entscheidung getroffen, das Leben zu teilen und gemeinsam den Weg zu gehen. Diese Art von „ganzheitlichem Investment“ ist eine der größten und erfüllendsten Verantwortungen eines Jüngers und kann nur mit einigen wenigen Menschen gelebt werden.
Mentoren geben Rat und helfen praktische Fähigkeiten zu erlangen, aber sie gehen noch weiter
Jesus war in jeden Aspekt des Lebens der 12 involviert. Er lehrte, ermutigte, ermahnte und wies sie ggf. zurecht. Jesus verbachte viel Zeit mit ihnen, er kannte sie, ihre Stärken und ihre Schwächen. Er stellte ihnen herausfordernde Fragen. Er war geduldig mit ihren Schwächen. Er beschütze sie wie ein guter Hirte. Er heilte ihre Familienmitglieder. Er führte sie in Gottes Wort und verpflichtete sich ihnen gegenüber bis zum Ende. Durch sie entstand die größte Bewegung der Menschheitsgeschichte.
Hier ist der Punkt: Wir dürfen Jüngerschaft nicht begrenzen auf das Erteilen von Ratschlägen oder das Trainieren von bestimmten Fähigkeiten. So wie Jesus müssen wir die Bereitschaft haben mit unseren Mentees gemeinsam durch die Höhen und Tiefes des Lebens gehen und ganzheitlich alle Lebensbereiche in Augenschein zu nehmen.
Ich hatte eine solche Zuneigung zu euch, dass ich bereit war, nicht nur Gottes Gute Nachricht mit euch zu teilen, sondern auch mein eigenes Leben. So lieb hatte ich euch gewonnen…. Ihr wisst selbst: Ich war zu euch allen, zu jedem und zu jeder, wie ein Vater zu seinen Kindern. 1 Thess 2:8+11
Diese Art von Mentoren brauchen wir in unserem Leben. Wir brauchen Ratgeber, Trainer und Mentoren für unsere eigene Entwicklung. Diese Rollen müssen nicht zwingend von einer Person alleine erfüllt werden. Weise Mentoren verweisen auf die Stärken und Gaben anderer Jesusnachfolger, um so das Potenzial des Jüngers am besten freizusetzen. Aber auch wenn wir wenig gute Ratgeber, Trainer und vor allem Mentoren hatten, darf uns das nicht aufhalten, diese Rollen für andere einzunehmen.
Wir müssen Mentoren für andere werden
Die meisten von uns wissen, dass diese Art von Mentoren, die ihr Leben für andere hinlegen, selten zu finden sind. Aber hier dürfen wir aber nicht in Selbstmitleid stehen bleiben, sondern müssen mit Jesus Hilfe an uns arbeiten (er ist schließlich unser Haupt-Jüngemacher) und anfangen als Ratgeber, Trainer und vor allem Mentoren in das Leben anderer zu investieren.
Wir müssen anfangen als Ratgeber, Trainer und vor allem Mentoren in das Leben anderer zu investieren.
Wir können Ratgeber und Trainer für eine Vielzahl von Leuten sein – und dadurch nach den richtigen Mentees filtern – aber Mentoren können wir effektiv nur für eine bis maximal zwei Handvoll Menschen sein. Wollen wir Jüngerschaftsbewegungen in unserer Umgebung erleben, brauchen wir eine Armee von zugerüsteten Ratgebern, Trainern und vor allem Mentoren.  Wie sieht Mentoring praktisch aus, hier alle vergangenen Blogbeiträge zum Thema.
Nächste Schritte: Lies die folgenden Fragen und bitte Gott dir zu zeigen, was er möchte, dass du lernst und tust.
In welchen Bereichen deines Lebens brauchst du gerade Ratgeber, Trainer und / oder Mentoren? Frage Jesus, was er dir gerade beibringen möchte und wer dir dabei helfen kann.
Frage Gott, in welchen Bereichen und für wen du Ratgeber, Trainer und Mentor sein kannst! Bete für Beziehungen zu diesen Menschen und beginne mit kleinen Schritten, wie einem Anruf oder einer gemeinsamen Unternehmung.