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(Im Original von meinem Freund Chuck)
Es heißt, dass Jesus 10.000 Stunden mit den Jüngern während seiner drei Dienstjahre verbrachte. Das wären etwas mehr als täglich 9 Stunden – und manche Tage sicher länger als das. Jesus lehrte sie, besuchte Hochzeiten mit ihnen, ging mit ihnen fischen, aß mit ihnen, beruhigte Stürme mit ihnen und ging mit ihnen auf lange Wanderungen. Er lebte sein Leben mit ihnen.
Auch wir sind berufen andere zu Jüngern zu machen. Aber wir haben ein Problem: Wir sind verheiratet, haben Kinder, haben einen 40-Stunden Job und andere Verantwortungen – viele Sachen, die Jesus nicht hatte (abgesehen von den Millionen Ablenkungen, die uns tagtäglich begegnen). Einige dieser Verpflichtungen sind unvermeidbar, andere sind selbst-verursachte Wunden. Wir müssen die richtigen Prioritäten setzen, wenn wir eine Gruppe von Menschen jüngern wollen. Wir müssen kreativ werden und unsere Zeit multiplizieren.
Deb und ich haben 40 Jahre Erfahrungen im Jünger machen. Wir haben unsere Zeit multipliziert, indem wir z.B. Jünger von uns zu den Fußball-Spielen unserer Söhne mitgenommen haben. Wir luden sie zum Essen ein, verbrachten den Urlaub zusammen oder gingen zusammen in einem Elektrogeschäft einkaufen. Es gab Zeiten, da trafen wir uns 4x in der Woche. Die aber wahrscheinlich qualitativ beste Zeit hatten wir als Jünger von uns mit uns wohnten. Herausfordernd? Auf jeden Fall! Unbequem? Manchmal. Aber jede Minute Investment in ihrem Leben war es wert!
Du musst nicht zwangsmässig mit deinen Jüngern zusammenwohnen, aber die Realität ist: Jüngermacher müssen Zeit finden für ihre Jünger, oder die Beziehung bleibt fruchtlos. Kurz und schmerzlos. Jünger brauchen Mentoren, die Verantwortung für ihr geistliches Wachstum übernehmen.
Hier ist eine einfache Hilfestellung für die Zeit, die Jünger in den verschieden Phasen brauchen. Beachtenswert ist wie die Zeit zu- oder abnimmt, abhängig von den gegebenen Nöten und der geistlichen Entwicklung.
Es klingt erstmal überfordernd. Aber denke daran, das kannst du nur mit einigen wenigen Jüngern machen. Du kannst vielen Leuten helfen, aber fokussieren solltest du dich auf einige wenige. Wenn du dich auf alle fokussierst, fokussierst du dich auf niemanden…
Quantität
Wir empfinden 3-4 wöchentliche Treffpunkte als Schlüssel für gesunde Jüngerschaft. Ein Treffpunkt wäre unser Familientreffen mit anderen Jüngern. Ein anderer Treffpunkt wäre eine Rechenschaftszeit. Die anderen beiden können zwanglose Zeiten sein, man isst zusammen, trinkt einen Café oder geht einer Freizeitaktivität nach.
Aus unsrer Erfahrung heraus entstehen die tiefgründigsten Gespräche während ganz gewöhnlichen Lebenssituationen. (Vielleicht fällt auf, dass ich keines dieser Treffen als Gemeinde bezeichnet habe. Für uns ist alles zusammen Gemeinde 🙂
„Wir empfinden 3-4 wöchentliche Treffpunkte als Schlüssel für gesunde Jüngerschaft“
Qualität
Aber es ist nicht nur die Menge der gemeinsam verbrachten Zeit. Es ist auch die Qualität der gemeinsamen Zeit. Qualität beginnt mit “Überlegung”. In Hebräer 10:24 werden wir aufgefordert “habt acht aufeinander und spornt einander zur Liebe und zu guten Werken an.”
Vorherige Überlegung führt zu bewusster und effektiver Jüngerschaft. Ich habe Leute sagen hören: “Zum Jüngermachen brauche ich keine Agenda.” Jesus hatte eine und jeder gute Jüngermacher wird sie ebenfalls haben. Unsere Agenda ist, den anderen anzuspornen zu Liebe und guten Werken. Unser schlussendliches Ziel ist es, dass sie sich mit Jesus verbinden und so werden wie er (Mat 10:24-25, Röm 8:28-29, 1 Joh 2:6).
Als Jüngermacher beginnen wir häufig, dass wir der Person von Jesus erzählen und auf ihn hinweisen. Als weise Jüngermacher sagen wir dann wie Paulus “Folge mir nach so wie ich Jesus nachfolge” (1 Kor 11:1) (sprich: „Was es bedeutet Jesus Gehorsam zu sein, kannst du in meinem Leben sehen und nachmachen“). Aber als Jüngermacher wollen wir die Leute im ganzen Prozess immer wieder zum Original hindeuten, denn Jesus ist ihr hauptsächlicher “Jüngermacher”, wir sind lediglich Gehilfen und Unterstützer dabei.
Zwei Tipps für mehr Zeit
3-4 wöchentliche Treffpunkte ist schon eine Herausforderung für beschäftigte Leute. Zwei praktische Tipps, um Zeit zu finden:
Tipp Nr.1 – Multipliziere deine Zeit! Es gibt Dinge, die du schon routinemäßig tust; Essen, Shoppen, Haushaltsachen, Aktivitäten der Kinder, Reisen, Urlaube, etc… Nimm die Leute, die du begleitest, mit dazu (Markus 3:14). Du wirst überrascht sein von der tiefe der Gespräche, die während dieser Zeiten entstehen.
Tipp Nr.2 – Sage Nein zu etwas gutem. Die meisten von uns wissen, unsere Teller mit guten Sachen zu füllen, aber nur wenige wissen, ihre Teller mit dem Besten zu füllen. Jeder hat 24 Stunden am Tag zur Verfügung – die Frage ist: Wie wirst du sie nutzen? Zu was wirst du Nein sagen und zu was Ja? Wir müssen Nein als strategische Antwort sehen und Ja zu Jüngerschaft sagen.
Ein Jünger steht nicht über seinem Meister und ein Diener nicht über seinem Herrn. (Matthäus 20:24)
Eines aber wissen wir: Alles trägt zum Besten derer bei, die Gott lieben; sie sind ja in Übereinstimmung mit seinem Plan berufen. Schon vor aller Zeit hat Gott die Entscheidung getroffen, dass sie ihm gehören sollen. Darum hat er auch von Anfang an vorgesehen, dass ihr ganzes Wesen so umgestaltet wird, dass sie seinem Sohn gleich sind. Er ist das Bild, dem sie ähnlich werden sollen, denn er soll der Erstgeborene unter vielen Brüdern sein. (Römer 8:28-29)
Wer von sich sagt, er sei mit ihm verbunden und bleibe in ihm, der ist verpflichtet, so zu leben, wie Jesus gelebt hat. (1 Johannes 2:6)
und er bestimmte zwölf, die er Apostel nannte. Sie sollten ständig bei ihm sein, und er wollte sie aussenden, damit sie seine Botschaft verkündeten. (Markus 3:14)

FRAGEN FÜR JESUS

Lies die folgenden Fragen und bitte Gott dir zu zeigen, was er möchte, dass du lernst und tust.
  • Wer sind die Menschen, in die ich gerade investieren soll?
  • Was sind Dinge, zu denen ich diese Woche oder generell Nein sagen soll, um mehr Zeit mit meinen Jüngern / Mentees zu haben?